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Gesundheit

Mehr Vorsorge gegen Krebs

Am 4. Februar ist Weltkrebstag. Krebserkrankungen sind die zweithäufigste Todesursache in Österreich. Fast 35 Prozent der Menschen in Österreich erkranken im Lauf ihres Lebens an Krebs – das ist fast jeder Dritte. Die Krebshilfe Burgenland will anlässlich des Weltkrebstages besonders das Thema Vorsorge wieder in Erinnerung rufen.

Im Sonnberghof in Bad Sauerbrunn (Bezirk Mattersburg) werden 120 Menschen nach, oder mit einer Krebserkrankung betreut. 42.000 Menschen in Österreich erkranken im Jahr an Krebs. Im Kurort ist auch der Sitz der burgenländischen Krebshilfe – unterstützt wird die Krebshilfe sowohl bei Aktivitäten und Aktionen vom Land Burgenland.

„CoV hat uns gezeigt, wie abhängig wir von unserer Gesundheit sind – und hat und auch das Thema Krebs und andere Themen in den Hintergrund rücken lassen. Ich habe das auch im privaten Umfeld gesehen, dass Frauen und Männer, die oft zu Vorsorgeuntersuchungen gegangen sind, gerade in den letzten zwei Jahren der Pandemie davor zurück geschreckt haben“, so Landeshauptmannstellvertreterin Astrid Eisenkopf (SPÖ).

Michaela Klein, Ärztin/Präsidentin Krebshilfe Burgenland
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Früherkennung ist ein bedeutender Faktor, um eine Erkrankung erfolgreich zu heilen

Früherkennung ist wichtig

Das lässt sich auch mit Zahlen belegen: die Vorsorgeuntersuchungen sind in den vergangenen zwei Jahren stark gesunken – bei der Brustkrebsvorsorge um 13 Prozent – beim Darmkrebsscreening gleich um 15 Prozent. Früherkennung ist aber ein bedeutender Faktor, um eine Erkrankung erfolgreich zu heilen. Die Pandemie betraf auch die Krebspatienten- und patientinnen massiv. Besonders groß war und ist die Angst vor einer Ansteckung bei den Therapien – damit beschäftigte sich auch der erste österreichische Krebsreport.

„Wenn onkologische Patienten sich an die Vorsichtsmaßnahmen halten, erkranken sie trotz der laufenden Chemotherapie nicht häufiger an Covid-19. Das war für uns eine wichtige Studie und Bestätigung, dass man Therapieen auch in der Pandemie nicht verschieben soll“, sagte Marco Hassler, Primar und Vizepräsident der Krebshilfe Burgenland.

HPV-Impfung schützt

Was aus dem Report auch hervorgeht, dass sich die Überlebenschancen deutlich verbessert haben durch neue medikamentöse Therapieformen. Allein im Jahr 2020 wurden 22 neue Krebsmedikamente in Österreich zugelassen. Ein Erfolg ist auch die HPV-Impfung, diese schützt vor verschiedenen Krebsarten, wie zum Beispiel Gebärmutterhalskrebs. Für Kinder ist diese Impfung im Burgenland gratis – für Erwachsene gibt es wieder eine Impfaktion.

„Wir haben es gemeinsam mit dem Land Burgenland, gemeinsam mit der Ärztekammer und der Apothekerkammer geschafft, dass wir schon zum zweiten Mal diese Impfaktion anbieten können. Jedem Burgenländer, jeder Burgenländerin ab dem 18 Lebensjahr steht ein vergünstigter Impfstoff zur Verfügung“, sagte die Gynäkologin und Präsidentin der Krebshilfe Burgenland Michaela Klein.

eltkrebstag 4.2.2022
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Die Krebshilfe Burgenland weist anlässlich des Weltkrebstages auf die Vorsorgeuntersuchungen hin

Vorsorge hilft

Menschen zur Vorsorge zu bewegen, das ist ein zentrales Thema anlässlich des Weltkrebstages – dem sich auch die Pink Ribbon-Botschafterin Agnes Ottrubay zum 20-jährigen Pink Ribbon Jubiläum gegen Brustkrebs in Österreich heuer widmen wird – und sie will auch Krebspatienten Mut machen.

„Ich kann nur sagen: gemeinsam sind wir stark. Das ist das Motto von Pink Ribbon – und das gilt auch für alle anderen Krebserkrankungen“, so Pink Ribbon Botschafterin Agnes Ottrubay. Früherkennung von Krebserkrankungen steigert die Überlebenschancen und wichtig ist der Krebshilfe auch der Appell zu einem gesunden Lebensstil.