Bis ins Jahr 2027 soll das Vorhaben umgesetzt und Realität sein. Die Weichen sind gestellt. Bahnfahren im Burgenland soll attraktiver werden. Die Voraussetzung dafür: Massive Investitionen in die Infrastruktur. Das ist geplant: Die Mattersburger-Bahn von Wiener Neustadt nach Loipersbach-Schattendorf und weiter in Richtung Sopron wird elektrifiziert. Die Bahnhöfe und Haltestellen Neudörfl, Bad Sauerbrunn, Mattersburg-Nord und Marz-Rohrbach werden umgestaltet.
Im Südburgenland wird die Steirische Ostbahn von der ungarischen Grenze, über Jennersdorf bis nach Graz elektrifiziert. Im Bezirk Oberpullendorf wird in den Bahnhof Deutschkreutz investiert. Ein Mittelbahnsteig soll gebaut und die Güterverladestelle verlegt werden. „Und all das zusammen soll ein Investitionsvolumen von etwa 261 Millionen bis 2027 ergeben – wovon 29 Millionen durch das Land Burgenland finanziert werden“, so Verkehrslandesrat Heinrich Dorner (SPÖ).

45 Minuten von Eisenstadt nach Wien
Einer der Vorteile für den Bahnkunden: kürzere Fahrzeiten. 45 Minuten von Eisenstadt nach Wien – so das Ziel – dafür muss allerdings die Schleife Ebenfurth in Niederösterreich gebaut werden. „Für uns ist auch ganz wichtig, die Schleife Ebenfurth, wo wir hier jetzt in die Planung kommen. Ich sage, gemeinsam mit dem zweigleisigen Ausbau, ist das ein wichtiger Schritt natürlich, gerade für das Nordburgenland, hier Verbindungen zu verkürzen“, so ÖBB-Infrastruktur-Vorstandsdirektorin Silvia Angelo.
Verkehrsknotenpunkte Nord und Süd geplant
Der Bahnhof Eisenstadt soll ebenfalls modernisiert werden – könnte in Zukunft aber trotzdem nur eine untergeordnete Rolle spielen – weil der Bahnhof Wulkaprodersdorf (Bezirk Eisenstadt-Umgebung) zu einem von drei großen Verkehrsknotenpunkten ausgebaut werden soll.
Im Südburgenland soll ein solcher Verkehrsknotenpunkt im Raum Friedberg (Steiermark) entstehen – im Nordburgenland soll der Bahnhof Parndorf (Bezirk Neusiedl am See) aufgewertet werden. Eine verstärkte Anbindung an das Busnetz, sowie Park & Ride-Anlagen und Abstellplätze für Fahrräder sind geplant.
Steiner hofft auf ein Einhalten der Pläne
Man werde das Land beim Wort nehmen, so die Reaktion des Eisenstädter Bürgermeisters Thomas Steiner (ÖVP) auf die Ausbaupläne. Eisenstadt würde eine schnellere Verbindung nach Wien sehr begrüßen, auch wenn offensichtlich vom Plan einer Direktverbindung abgerückt worden sei. Weil in den vergangenen Jahrzehnten viel versprochen wurde, könne Steiner die Pläne erst dann ernst nehmen, wenn er den entsprechenden Fahrplan sehe und im Zug nach Wien sitze, so der Eisenstädter Bürgermeister.
Hunderte Millionen Euro würden in diverse Projekte investiert werden, aber nicht in den Bahnverkehr in den Bezirken Oberwart und Güssing, sagte der Bürgermeister von Oberwart, Georg Rosner (ÖVP). Ein Oberwarter müsse eine gleichwertige Bahnverbindung Richtung Wien haben wie ein Eisenstädter, so Rosner.