Das Justizzentrum bzw. Gericht in Eisenstadt
ORF.at/Michael Baldauf
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Gericht

Urteil rund um Betrug in Millionenhöhe

Ein 62-jähriger Burgenländer, der mit seiner eigentlich bereits zahlungsunfähigen Firma über Jahre Kredite bezogen haben soll, ist am Dienstag am Landesgericht Eisenstadt nicht rechtskräftig zu drei Jahren Freiheitsstrafe verurteilt worden – davon eines unbedingt.

Der Angeklagte hat Ferkel nach Kroatien exportiert. Das Unternehmen mit Sitz in Siegendorf (Bezirk Eisenstadt-Umgebung) hat sich allerdings alles andere als gut entwickelt, sagte der Staatsanwalt, der die Anklage der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft vertritt. 2009 sei die Firma zahlungsunfähig gewesen.

Schaden in Millionenhöhe

Ab dem Jahr 2010 habe der Unternehmer aus dem Nordburgenland bei zwei Banken mit gefälschten Unterlagen Kredite beantragt und Schulden gemacht, obwohl er sie nicht zurückzahlen konnte. Ein Konkursverfahren wurde erst 2015 eröffnet. Den Banken sei ein Schaden von jeweils vier Millionen Euro entstanden – mehr dazu in Betrugsprozess gegen Unternehmer. Der 62-Jährige hat sich zunächst nur teilweise schuldig bekannt, schließlich aber ganz.

Angeklagter Landesgericht  Eisenstadt
ORF
Der 62-Jährige musste sich am Donnerstag vor Gericht verantworten

Teilbedingtes Urteil nicht rechtskräftig

Er hat zugegeben, die Unterlagen gefälscht zu haben, um die Kredite zu bekommen. Geschäftspartner und Forderungen gegenüber anderen Unternehmen waren frei erfunden. Er sei davon ausgegangen, dass seine Firma noch zu retten sei, so der Angeklagte. Er ist mittlerweile Pensionist. Vorgeworfen wurden ihm gewerbsmäßiger Betrug, betrügerische Krida, Urkundenfälschung und grob fahrlässige Beeinträchtigung von Gläubigerinteressen. Das Schöffengericht hat ihn am Dienstag schuldig gesprochen. Der Angeklagte erbat sich drei Tage Bedenkzeit. Die Staatsanwaltschaft gab keine Erklärung ab. Das teilbedingte Urteil ist damit nicht rechtskräftig.