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Coronavirus

Impfbonus für Gemeinden

Kommende Woche tritt die Impfpflicht in Kraft. Gemeinden, in denen viele Menschen geimpft sind, sollen jetzt Geld vom Bund bekommen. Ab einer Impfquote von 80 Prozent gibt es einen Impfbonus. Derzeit trifft das im Burgenland auf 72 von 171 Gemeinden zu – das sind rund 42 Prozent.

Die Impfprämie richtet sich nach der Einwohnerzahl und der erreichten Impfquote. Vier Gemeinden haben sogar eine Impfquote von mehr als 85 Prozent: Kleinmürbisch, Ritzing, Andau und Tadten. Sie würden mit heutigem Stand noch deutlich mehr Geld bekommen. Eine weitere Prämie ist ab einer Impfquote von 90 Prozent vorgesehen – diese Hürde schafft momentan aber keine Gemeinde im Burgenland.

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Rust will Impfquote schaffen

Ab einer Impfquote von 80 Prozent bekommen Gemeinden Geld von der Bundesregierung. Die Stadtgemeinde Rust hat dieses Ziel vor Augen: 79,4 Prozent von der Bevölkerung haben ein gültiges Impfzertifikat. Rust winken gemäß seiner Einwohnerzahl rund 17.000 Euro. „Es geht um noch zwei Impfungen. Ich glaube, die schaffen wir doch schon in den nächsten Tagen. Darüber hinaus wird es am 9. Februar einen Impftag in der Freistadt Rust geben – im Seehof. Da können Menschen sich impfen lassen, oder die Auffrischungsimpfung machen“, so der Bürgermeister von Rust Gerold Stagl (SPÖ).

Der Bürgermeister hat für das Geld schon Pläne: Es soll in die Sanierung des Friedhofs fließen. Daneben gibt es noch andere Ideen. „Ich denke der Spielplatz für die Kinder könnte ausgebaut werden. Was auch dringend nötig wäre, wäre eine Erneuerung im Seepark“, sagte Nicole Tremmel aus Rust.

Noch mehr Geld für höhere Quote

Gemeinden, die ihre Impfquote auf 85 oder sogar 90 Prozent steigern können, bekommen noch deutlich mehr Geld. Hier das Beispiel an Lockenhaus (Bezirk Oberpullendorf) mit rund 2.000 Einwohnern: schafft die Gemeinde 80 Prozent, bekommt sie 20.000 Euro – bei 85 Prozent wächst der Betrag auf 60.000 Euro, bei 90 Prozent sogar auf 140.000 Euro.

Grafik, Lockenhaus
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Geld wird investiert

Sehr gut im Rennen ist Leithaprodersdorf (Bezirk Eisenstadt-Umgebung). Die Gemeinde liegt aktuell hauchdünn unter 85 Prozent. Der Bürgermeister rechnete vor, dass sich nur rund 50 noch nicht geimpfte Gemeindebürgerinnen oder Bürger impfen lassen müssten – dann wären auch die 90 Prozent erreicht – und Leithaprodersdorf könnte den Jackpot von rund 85.000 Euro holen.

„Wir wissen ja nicht genau, wer geimpft oder nicht-geimpft ist, aber wir wollen alle Geimpften am Feuerwehrkirtag auf ein Essen und ein Getränk einladen. Vielleicht können wir so noch andere motivieren, dass sie sich auch impfen lassen“, so der Bürgermeister von Leithaprodersdorf Martin Radatz (ÖVP). Das Geld würde der Feuerwehr zugute kommen, die ein neues Löschfahrzeug braucht.

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Einen bestimmten Stichtag, wann eine Gemeinde die Impfquote erreichen muss, gibt es nicht

Kein bestimmter Stichtag

Doch ist eine noch höhere Impfquote realistisch? „Die einen haben sich überreden lassen, oder sind zur Vernunft gekommen sich impfen zu lassen, aber der harte Kern ist eben hart“, sagte Silvia Tschank aus Stotzing. „In meiner Umgebung sind alle drei Mal geimpft. Wir waren mit der Impfung sehr zufrieden und haben keine Probleme gehabt“, so Maria Mindler aus Leithaprodersdorf.

Einen bestimmten Stichtag, wann eine Gemeinde die Impfquote erreichen muss, gibt es nicht. Laut dem Finanzministerium wird der jeweilige Betrag ausbezahlt, sobald die Hürde genommen ist.