Die Caritas-Sozialbetreuerin Viktoria Wagentristl hilft Frau Buchegger wieder in ein geregeltes Leben zu finden. Nach dem Ende einer konfliktreichen Beziehung im Herbst musste Frau Buchegger ihre Wohnung verlassen – gemeinsam mit ihrem Sohn. Ohne Rücklagen konnte keine Wohnung gefunden werden – es drohte die Obdachlosigkeit. „Wie schaffe ich das alles alleine, mit Kind? Hab ich ein Bett oder nur eine Matratze. Es war einfach das: Hab ich eine Wohnung, ein Dach über dem Kopf mit meinem Sohn?“, diese Gedanken gingen Frau Buchegger durch den Kopf.
Mit dem Geld auskommen
Nach einigen Wochen bei Bekannten konnte die Caritas im Zuge des Projekts „Zuhause ankommen“, einer Initiative der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAWO), eine Wohnung organisieren. Projektleiterin Wagentristl hilft Frau Buchegger, wieder in die Spur zu finden: „Wir machen die Budgetierung: Was gebe ich im Monat wofür aus, und wie kann ich sicherstellen, dass die Miete bezahlt wird, dass keine gefährlichen Schulden entstehen, dass ich nicht wieder obdachlos werde, dass der Strom in der Wohnung läuft.“ Frau Buchegger ist optimistisch: „Ich arbeite auf zwei Plätzen, alle beide Halbzeit. Es ist knapp, aber irgendwie schaffe ich das.“
Menschen helfen bevor sie auf dem Boden liegen
Die Aktion „Zuhause ankommen“ hilft Menschen in Krisensituationen nach dem Housing First Prinzip. Droht die Obdachlosigkeit, greift die Caritas unterstützend ein. „Da werden wir hellhörig. Da greifen wir sofort in diesen Prozess ein und versuchen Wohnraum zu finden, der leistbar ist. Es wird eine Sozialberatung zur Seite gestellt, wenn das notwendig ist. Und diese Menschen werden eben aufgefangen bevor sie auf dem Boden liegen“, so Caritas-Direktorin Melanie Balaskovics.
Sozialer Wohnraum für die, die ihn dringend brauchen
Unterstützung kommt von den gemeinnützigen Wohnbauträgern, sie stellen Wohnungen zur Verfügung. „Als gemeinnützige Wohnbauträger ist es unsere Aufgabe, sozialen Wohnraum zur Verfügung zu stellen. In diesen Fällen, wo es um besondere Notfälle geht, ist es umso mehr klar, dass wir hier – alle vier gemeinnützigen des Burgenlandes – mitgemacht haben“, so Alfred Kollar, Vorstand der Oberwarter Siedlungsgenossenschaft.
Sieben Wohnungen wurden bislang vergeben, bis April sollen es 14 sein – der Bedarf ist vorhanden. Die Caritas hofft auf eine Verlängerung des Projekts seitens des Ministeriums – um Menschen wie Frau Buchegger weiter helfen zu können. „Es wird langsam alles gut. Ich denke, eine Mutter macht alles für ihren Sohn. Wichtig ist, dass wir gesund sind“, so Frau Buchegger.