Freigelegte Skelette in St. Margarethen
Gemeinde St. Margarethen
Gemeinde St. Margarethen
Geschichte

Tote von Margarethen bis zu 1.000 Jahre alt

Im Herbst des Vorjahres ist in St. Margarethen bei Hausbauarbeiten ein Friedhof gefunden worden. Einige der Skelette wurden daraufhin zur Datierung in die USA geschickt. Das Ergebnis: Die menschlichen Überreste sind bis zu 1.000 Jahre alt.

Schon bei der Ausgrabung im September des Vorjahres konnten die Archäologen ein Massengrab oder ein Cholera- oder Pestgrab ausschließen. Die 140 Toten waren – in vier Ebenen – zu geordnet bestattet worden. Die Skelette, die im September des Vorjahres in St. Margarethen gefunden worden seien, gehörten zu einem Friedhof, der vom Ende des elften bis zum Ende des 13. Jahrhunderts in Verwendung gestanden sei, sagte Archäologe Franz Sauer.

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Archäologe Krzysztof Nodzynski bei der Arbeit
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Der vergessene Friedhof von St. Margarethen wurde im vergangenen September entdeckt
Skelettfunde in St. Margarethen
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Die Knochen wurden mithilfe der Radiokarbonmethode datiert
Skelettfunde in St. Margarethen
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Die Skelette sind bis zu 1.000 Jahre alt
Die Knochen der Toten werden zur Bestattung zurück nach St. Margarethen transportiert
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Nun wurden die Knochen der Toten zurück nach St. Margarethen gebracht
Archäologe hält Knochen in der Hand
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Sie sollen wieder begraben werden
Derzeitiger Friedhof von St. Margarethen
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Auf dem Friedhof von St. Margarethen werden die Skelette ihre vorläufig letzte Ruhe finden
Alter Karner bei der Kirche St. Margarethen
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Der Karner von St. Margarethen

Friedhof älter als erste urkundliche Erwähnung

Das bedeutet, dass es diesen Friedhof schon weit vor der ersten urkundlichen Erwähnung von St. Margarethen im Jahr 1232 gegeben hatte. An bislang unbekannter Stelle hatte sich offenbar eine Kirche samt Friedhof befunden, der 200 Jahre genutzt worden war. Im Jahr 1289 wurde die damalige Burg zerstört.

Pfarrkirche St. Margarethen
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Die Pfarrkirche St. Margarethen steht heute dort, wo früher eine Burg war

Es scheine so zu sein, dass bei diesen Kampfhandlungen auch eine alte Kirche mitsamt dem Friedhof in Mitleidenschaft gezogen worden sei, so Sauer. Nach dem Ende der Kämpfe habe es dann eine Wiederaufbau-Phase gegeben. Die alte Kirche sei dann vermutlich in das Ruinenfeld der Burg verlegt und mitsamt dem heute noch bestehenden Karner wiederaufgebaut worden. Die alte Kirche und der Friedhof seien dann geschleift und vergessen worden.

Skelette werden nun am Friedhof begraben

Wo früher die Burg von St. Margarethen war, steht heute die Pfarrkirche. Das Bundesdenkmalamt brachte die sterblichen Überreste der ältesten Dorfbewohner am Montag in ihre Heimat zurück. Sie finden nun auf dem heutigen Friedhof ihre wohl letzte Ruhestätte.