Schon bei der Ausgrabung im September des Vorjahres konnten die Archäologen ein Massengrab oder ein Cholera- oder Pestgrab ausschließen. Die 140 Toten waren – in vier Ebenen – zu geordnet bestattet worden. Die Skelette, die im September des Vorjahres in St. Margarethen gefunden worden seien, gehörten zu einem Friedhof, der vom Ende des elften bis zum Ende des 13. Jahrhunderts in Verwendung gestanden sei, sagte Archäologe Franz Sauer.
Friedhof älter als erste urkundliche Erwähnung
Das bedeutet, dass es diesen Friedhof schon weit vor der ersten urkundlichen Erwähnung von St. Margarethen im Jahr 1232 gegeben hatte. An bislang unbekannter Stelle hatte sich offenbar eine Kirche samt Friedhof befunden, der 200 Jahre genutzt worden war. Im Jahr 1289 wurde die damalige Burg zerstört.

Es scheine so zu sein, dass bei diesen Kampfhandlungen auch eine alte Kirche mitsamt dem Friedhof in Mitleidenschaft gezogen worden sei, so Sauer. Nach dem Ende der Kämpfe habe es dann eine Wiederaufbau-Phase gegeben. Die alte Kirche sei dann vermutlich in das Ruinenfeld der Burg verlegt und mitsamt dem heute noch bestehenden Karner wiederaufgebaut worden. Die alte Kirche und der Friedhof seien dann geschleift und vergessen worden.
Skelette werden nun am Friedhof begraben
Wo früher die Burg von St. Margarethen war, steht heute die Pfarrkirche. Das Bundesdenkmalamt brachte die sterblichen Überreste der ältesten Dorfbewohner am Montag in ihre Heimat zurück. Sie finden nun auf dem heutigen Friedhof ihre wohl letzte Ruhestätte.