Die Staatsanwaltschaft Eisenstadt warf der Frau 15 Diebstähle vor, bei denen sie insgesamt 600 Euro entwendet haben soll. Die Ungarin erzählte aber vor Gericht von vier Fällen und circa 45 Euro, die sie mit der Pinzette aus dem Opferstock gefischt habe. Viele Münzen und Geldscheine seien aus einem Opferstock nicht zu holen – „wenn eine Kerze 60 Cent kostet, dann kann man nicht so viel Geld sammeln“, meinte die 48-Jährige.
Durch Videoüberwachung erwischt
Sie habe Ende August eine Strafe von 200 Euro bekommen, weil sie nicht in Österreich gemeldet sei. Ein Einkommen oder Arbeitslosengeld habe sie nicht, nur das Erbe ihres Vaters. „Dann bin ich stehlen gegangen“, erzählte die Ungarin. Erwischt wurde sie im Herbst, nachdem in der Kirche eine Videoüberwachung installiert worden war.
Der Vorwurf von 15 Diebstählen und 600 Euro hatte sich aus Angaben des Pfarrgemeinderats ergeben, der die Summe aus den Vergleichszahlen der Vorjahre hochrechnete. Die Ungarin bekannte sich schuldig, betonte aber, dass die von der Staatsanwaltschaft angegebene Schadenssumme von 600 Euro aus ihrer Sicht zu hoch sei. Richterin Karin Lückl bot der 48-Jährigen eine Diversion an. Sie muss 360 Euro Strafe zahlen.