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Umwelt

Vier Burgenländer im Klimarat vertreten

Seit 15. Jänner gestaltet der neue Klimarat die Klima-Zukunft des Landes unter wissenschaftlicher Begleitung aktiv mit. Die Mitglieder sind per Zufallsprinzip von der Statistik Austria ausgewählt worden. Auch vier Burgenländer sind im Klimarat vertreten.

Der 29-jährige Thomas Philipp ist in Großpetersdorf (Bezirk Oberwart) aufgewachsen und hat in Oberschützen das Gymnasium besucht. Jetzt lebt er in Niederösterreich und absolviert die Ausbildung zum Polizei-Hubschrauberpiloten. Wie man das Klima verändern könnte, darüber hat er früher nicht bewusst nachgedacht. Die Einladung zum Klimarat ist für ihn überraschend gekommen.

100 Frauen und Männer aus Österreich vertreten

„Ich habe mich zuerst ein bisschen geschreckt, weil ich einen RSB-Brief bekommen habe. Wie man weiß, ist so ein Brief eigentlich ein Zeichen dafür, dass man etwas falsch gemacht hat und eine Strafe zahlen muss. Aber nach dem Lesen habe ich mich zuerst einmal informieren müssen, was der Klimarat überhaupt ist“, so Philipp. Jetzt gehört er zum Klimarat, in dem insgesamt 100 Frauen und Männer vertreten sind.

Bis Juni wird Philipp sich noch fünf Mal abwechselnd in Wien und in Salzburg mit seinen Mitstreiterinnen und Mitstreitern treffen. „Vor dem ersten Treffen hatte ich eigentlich große Befürchtungen, in welche Richtung diese Veranstaltung überhaupt geht. Meine Motivation war es immer mich nicht vor Ort auf eine politische Grundsatzdiskussion einzulassen. Es ist mir aber sehr schnell klar geworden, dass das keine politische Veranstaltung ist. Es geht rein um die Sache und das ist ehrlich gesagt höchst interessant“, sagte Philipp. Der Klimarat führe dazu, auch andere Sichtweisen einzunehmen, erzählt Philipp. Es gehe um keine Verbote, sondern darum, Dinge effizienter zu gestalten. Der klassische Burgenländer sei sehr abhängig vom Auto, es gebe nur wenig Verkehrsmittel.

Zeitersparnis als großer Anreiz

„Die einzigen Male, wo ich mit öffentlichen Verkehrsmitteln in Berührung gekommen bin, war der Bus zum Gymnasium oder der Zug nach Wiener Neustadt ins Internat. Den gibt es momentan gar nicht mehr. Da fühlt man sich als Burgenländer richtig im Stich gelassen. Ich wohne momentan in Niederösterreich und lege meinen täglichen Arbeitsweg mit dem Zug zurück. Da brauche ich zwölf Minuten. Mit dem Auto würde ich dafür 40 Minuten brauchen – und das macht die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln attraktiv“, so Philipp. Die Lust, etwas zu verändern, ist in Philipp jedenfalls durch den Klimarat entfacht worden. Die Ergebnisse des Klimarates werden Mitte 2022 an die Bundesregierung übergeben.