Vor zwei Jahren gab es in Mattersburg noch acht Banken. Doch bald werden es nur mehr vier sein: Raiffeisen, Bank Burgenland, BKS und die Bank 99 betreiben weiterhin Bank-Filialen in Mattersburg. Im Juni 2021 schloss die BAWAG und im Juli 2020 – wenn auch unfreiwillig – die Commerzialbank Mattersburg. Bank Austria und Erste Bank schließen in den kommenden Tagen beziehungsweise Wochen – die Bank Austria bereits am 20. Jänner, die Erste Bank folgt Ende März.

Zu geringe Kundenfrequenz
Als Gründe geben Sprecher beider Unternehmen die ausbleibende Kundenfrequenz an. Während der Coronavirus-Pandemie hätten viele Menschen das Online-Banking für sich entdeckt, hieß es von Bank Austria und Erste Bank. Die Mitarbeiter der Mattersburger Filialen sollen in Eisenstadt unterkommen. Dort sind die jeweils nächstgelegenen Filialen.
Könighofer: Flächendeckende Versorgung gesichert
Bankenschließungen kommen im Burgenland häufig vor. Die flächendeckende Versorgung sei aber weiter gewährleistet, sagte Rudolf Könighofer, Vize-Präsident der burgenländischen Wirtschaftskammer. Die Kunden würden Online-Banken für tägliche Geschäfte vertrauen, etwa für die Kontoführung, eine Kreditkarten-Bestellung oder eine kleine Finanzierung.

Aber wenn es um die „Big Points“ im Leben gehe – wie zum Beispiel die Finanzierung eines Hauses oder Veranlagungspläne –, dann würden sie eine Filiale, einen Berater, einen Menschen als Gegenüber haben wollen, so Könighofer.

Derzeit noch in 93 Orten Bank-Filialen
Aktuell gibt es im Burgenland noch in 93 Orten Bank-Filialen von insgesamt neun verschiedenen Anbietern. Die Raiffeisen-Gruppe betreibt im Burgenland in Summe 92 Filialen, die mit Abstand meisten, die Bank Burgenland hat elf Bankstellen, die Erste Bank betreibt 13 Filialen im Land, die Bank Austria sechs, drei BAWAG-Filialen gibt es im Burgenland, sechs Filialen der BKS und auch sechs der Volksbank, die Bank 99 hat 14 Filialen. Dazu kommen zahlreiche Post-Partner und Santander hat eine Filiale in Eisenstadt.