Innenminister Karner und Verteidigungsministerin Tanner bei ihrem Besuch im Polizeikooperationszentrum Nickelsdorf
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Politik

Karner: Konsequent gegen Schleppermafia

Die Schüsse eines Schleppers auf Soldaten sind im Zentrum des Besuchs von Innenminister Gerhard Karner und Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (beide ÖVP) am Dienstag im Polizeizentrum Nickelsdorf gestanden. Karner kündigte ein konsequentes Vorgehen gegen die Schleppermafia an.

Der Vorfall in Eberau (Bezirk Güssing) am Montag führe noch einmal vor Augen, wie wichtig der Grenzschutz sei, sagte Karner. Man müsse mit aller Konsequenz gegen die „grausliche Schleppermafia“ vorgehen. Das tue man, am Dienstag gebe es auch wieder eine Schwerpunktaktion. Ziel sei es, in guter Zusammenarbeit zwischen der Polizei in Österreich und in Ungarn und dem österreichischen Bundesheer den Schleppern das Handwerk zu legen.

Innenminister Gerhard Karner
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Gerhard Karner

Karner setzt auf „effektiven Außengrenzschutz“

Um der Schlepperei Einhalt zu gebieten, helfe nur ein effektiver Außengrenzschutz, bekräftigt Karner erneut. Das habe er heute auch mit seinem ungarischen Amtskollegen Sandor Pinter bei seinem Besuch in Budapest besprochen, so der Innenminister – mehr dazu in Karner in Ungarn: „Dramatische Situation“ an Grenze. Mittlerweile seien 35 österreichische Exekutivbeamte an der ungarisch-serbischen Grenze im Einsatz, um die Außengrenze besser zu schützen. Im Frühjahr werde dieses Kontingent auf 50 aufgestockt.

Innenminister Karner und Verteidigungsministerin Tanner bei ihrem Besuch im Polizeikooperationszentrum Nickelsdorf
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Tanner und Karner bei ihrem Besuch im Polizeizentrum Nickelsdorf

Tanner: Vorfall genau analysieren

Verteidigungsministerin Tanner belobigte die Soldaten, die am Montag bei dem Vorfall im Südburgenland dabei waren – mehr dazu in Nach Schüssen auf Soldaten: Fahndung nach Schlepper läuft. Sie sprach erneut von einer „neuen Dimension“ im Bereich der Schlepperkriminalität. Es sei tatsächlich das erste Mal gewesen, dass auf Soldaten im Assistenzeinsatz Schüsse abgegeben worden seien. Man müsse den Vorfall genau analysieren, um festzustellen, was man allenfalls zu verbessern habe – das gehe von der Einsatztaktik bis hin zu eventuell notwendigen weiteren Schutzmaßnahmen.

Ministerin Tanner belobigt Soldaten
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Tanner zeichnete die Soldaten, auf die geschossen wurde, aus

Bundeskriminalamt: Schlepper werden aggressiver

Im Vorjahr wurden österreichweit rund 40.000 Migrantinnen und Migranten aufgegriffen, die illegal über die Grenze kamen – die Hälfte von ihnen im Burgenland. Die Schlepper werden bei ihren Machenschaften immer aggressiver, berichtete auch das Bundeskriminalamt. Sie werden von den Hintermännern angewiesen, sich den Anhaltungen zu entziehen. Auch die Gewaltbereitschaft steige, wie der Vorfall in Eberau gezeigt habe.