Geld ausgeben, das man eigentlich gar nicht hat: Auch im vergangenen Jahr tappten wieder hunderte Burgenländerinnen und Burgenländer in die Schuldenfalle. Die Betroffenen finden Unterstützung bei der Schuldenberatung. Die Auswirkungen der Pandemie seien spürbar, sagte Angela Gruber von der Schuldenberatung.
Mehr als 500 Klientinnen und Klienten beraten
Man habe gerade im letzten Jahr viele Klientinnen und Klienten gehabt, die aufgrund der derzeitigen Situation nicht mehr zurechtgekommen seien und die wegen Kurzarbeit, Einkommenseinbußen und Unsicherheit bezüglich der finanziellen Zukunft ihre Raten nicht mehr zahlen hätten können, so die Expertin: „Das merken wir schon zunehmend, dass sich das jetzt nicht mehr ausgeht.“ Mehr als 500 Klientinnen und Klienten ließen sich im Vorjahr beraten. Vor allem viele Selbstständige bauten durch die Pandemie Schulden auf.
Individueller Schuldenregulierungsplan
Die Schuldenberatung versucht den Betroffenen durch Beratungsgespräche zu helfen. Diese kontaktieren die Servicestelle telefonisch oder via E-Mail. Dann komme es zu einer Erstberatung, so Gruber. Dabei werde einfach einmal geklärt, wie die Sachlage aussehe, welche Vermögenswerte noch vorhanden seien, wie hoch die Schulden seien und welche Möglichkeiten es gebe. Danach werde ein individueller Schuldenregulierungsplan aufgesetzt.
Aufgrund einer Gesetzesänderung werden Schuldner seit dem vergangenen Sommer auch vom Gericht an die Beratung verwiesen. Außerdem gibt es mittlerweile die Möglichkeit, im Fall einer Privatinsolvenz nach drei Jahren wieder schuldenfrei zu sein, so Gruber. Sie rechnet auch heuer wieder mit zahlreichen Anfragen. Aufgrund der unsicheren Situation rät sie außerdem dazu, immer einen genauen Blick auf die persönlichen Finanzen zu haben.