Soziales

Volkshilfe zieht positive Spendenbilanz

Nach einem weiteren Coronavirus-Jahr zog die Volkshilfe Burgenland am Freitag über das Spendenjahr 2021 eine – trotz aller Umstände – positive Bilanz. Im Burgenland konnte rund 400 Menschen, die armutsgefährdet sind, geholfen werden.

Mit verschiedenen Spendenaktionen unterstützt die Volkshilfe seit Jahrzehnten armutsgefährdete Menschen. Im Burgenland wurden im Vorjahr 400 Menschen finanziell unterstützt. Mit der Schulstartaktion wurde mehr als 100 Kindern geholfen. Außerdem gab es rund 70 Christbaumpatenschaften und mehr als 300 Pakete, die zu Weihnachten verteilt wurden.

50.000 Menschen im Burgenland armutsgefährdet

Im Burgenland seien rund 50.000 Menschen armutsgefährdet, sagte Landtagspräsidentin Verena Dunst, die auch als ehrenamtliche Präsidentin der Volkshilfe Burgenland fungiert. „Wir alle haben Menschen in der Nachbarschaft, die arm seien, nur gehen die nicht herum und sagen, dass jetzt Monatsende ist und sie keine Ahnung haben, was sie jetzt tun sollen“, sagte Dunst.

Volkshilfe zieht positive Spendenbilanz über das Jahr 2021
ORF/Christopher Ivanschitz
Volkshilfe-Präsidentin Verena Dunst (r.) mit Volkshilfe-Sozialarbeiterin Elvira Pangl

Im Burgenland seien rund 6.000 Kinder armutsgefährdet, so Dunst. Viele auch deswegen, weil die Eltern die Unterstützungsmöglichkeiten aufgrund der Behördenwege nicht in Anspruch nehmen wollen. Es wäre gar nicht notwendig, dass es manchen Menschen so schlecht gehe, so Dunst. Man müsse sich allerdings outen und sagen, dass man öffentliche Hilfe brauche. Das würden sehr viele nicht tun. Es sei mindestens die Hälfte, sagte Dunst.

Eigene Volkshilfe-Sozialarbeiterin für Kinderarmut

Seit Sommer 2021 gibt es im Burgenland eine Sozialarbeiterin bei der Volkshilfe – mehr dazu in Eigene Sozialarbeiterin für Kinderarmut bei Volkshilfe. Elvira Prangl soll die Probleme der Eltern anonym lösen. „Es gibt jemanden, meldet euch bei der – und ich bin die Person dafür. Jede Familie kann sich bei mir melden und ich stehe für alle, die armutsgefährdet sindzuf Verfügung“, so Sozialarbieterin Elvira Pangl.

Um die Kinderarmut im Land zu bekämpfen, fordern die Volkshilfe und Verena Dunst eine staatliche Kindergrundsicherung von rund 670 Euro pro Monat. Umgesetzt werden heuer noch zwei weitere Volkshilfe-Fonds für Kinder in den Bereichen Gesundheit und Ausbildung.