Um Mitternacht zu Jahresbeginn 2002 wurde der Euro in Österreich eingeführt. Am 1. Jänner gab es in der Nationalbank in Eisenstadt die Möglichkeit Schilling gegen Euro umzutauschen. Viele Menschen machten von dieser Möglichkeit auch Gebrauch. Schon im Dezember 2001 wurden Startpakete mit Euromünzen ausgegeben, um sich sozusagen an die neue Währung gewöhnen zu können. 13,7603 Schilling sind ein Euro. Zwei Monate lang konnte im Jahr 2002 mit Schilling und Euro bezahlt werden. Dann war der Schilling als Zahlungsmittel Vergangenheit, in Schilling umgerechnet wurde von vielen Menschen aber noch lange. Heute ist das kaum mehr der Fall.
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Euro brachte Preisstabilität
Viele bezeichneten vor 20 Jahren den Euro bald als Teuro und trauerten dem populären Schilling nach – der aufgrund seiner Stabilität oft Alpendollar genannt wurde. Dennoch heute zahlen 340 Millionen Menschen in 19 Staaten in Europa mit dem Euro. „Auch wenn man das das eine oder andere Mal nicht hören will, es hat eine massive Preisstabilität gebracht. Die Inflation der letzten 20 Jahre hat sich im Durchschnitt bei 1,6 Prozent bewegt und diese Preisstabilität hat wieder ein extremes Wirtschaftswachstum gebracht und natürlich auch unsere Arbeitsplätze hier in Österreich abgesichert“, so Obmann-Stellvertreter der Sparte Banken in der Wirtschaftskammer Gerhard Nyul.
Finanzmärkte und Wirtschaft profitierten
Mit der Einführung des Euro fiel das Wechselkursrisiko zwischen den EU-Mitgliedsländern weg. Das erleichterte die Vergleichbarkeit der Preise in den Staaten und vor allem profitierten Finanzmärkte und Wirtschaft.
Talk: 20 Jahre Euro
Alexander Kubin, Obmann der Sparte Bank bei der Wirtschaftskammer Österreich, ist zu Gast im Studio und spricht über die Veränderungen im Bankwesen seit dem Aufkommen des Euro vor 20 Jahren.
„Damit hat man sehr stark den Handel, wie auch den Tourismus angekurbelt. Dass der Euro eine Erfolgsgeschichte geworden ist, zeigt sich auch daran, dass wenn man im Urlaub auf der ganzen Welt unterwegs ist, wird der Euro sehr gerne genommen. Wenn ich mir die Nachbarstaaten anschaue und ich fahre sehr oft nach Ungarn, habe ich das Gefühl, dass der Ungar lieber einen Euro nimmt als seinen eigenen Forint. Daher kann man sehr wohl sagen, dass es die richtige Entscheidung war, vor 20 Jahren diesem Euro beizutreten“, so Nyul.
Nach und nach verschwand der Schilling – zuerst aus den Geldbörsen und dann aus den Sparstrümpfen und mittlerweile bei vielen auch aus dem Gedächtnis. Wer heute noch Schillinge gegen Euro tauschen will: Münzen und Scheine der letzten Serie werden ohne zeitliches Limit von der Nationalbank umgetauscht.