Unter den schwierigen Rahmenbedingungen der Pandemie sei das Jubiläum würdig begangen worden, sagte die Landessprecherin der Grünen, Regina Petrik. Sie hätte sich allerdings einen kritischeren Blick auf die Geschichte des Landes gewünscht. „Da hätte man sich schon ein bisschen mehr trauen dürfen“, so Petrik. Denn zu einem 100-Jahr-Jubiläum gehöre nicht nur die positive Entwicklung, die man im Burgenland wirklich ganz gut hingekriegt habe, sondern auch der selbstkritische Blick. Denn es gehe ja nicht nur darum, nach hinten zu schauen, sondern auch um die Frage, was man aus der Geschichte für die Zukunft lerne.
Petschnig: Verantwortlichen gaben sich große Mühe
Ein Höhepunkt der Jubiläumsfeierlichkeiten war aus Sicht der FPÖ im Oktober der Empfang im Palais Epstein in Wien – auf Einladung des Dritten Nationalratspräsidenten Norbert Hofer – mehr dazu in 100-Jahre-Festakt: Doskozil-Kritik an Ausbleiben der Jubiläumsgabe. Grundsätzlich ist das Resümee von FPÖ-Landesparteiobmann Alexander Petschnig positiv: Man habe sich große Mühe gegeben, auch die Ausstellung auf Burg Schlaining sei sehr attraktiv gelungen. Man dürfe nicht vergessen, dass so große Veranstaltungen unter dem Eindruck der CoV-Pandemie stünden, es gebe immer wieder Zeiten der Öffnung und Zeiten des Lockdowns, das sei ja relativ schwierig zu planen, so Petschnig.
Sagartz: Typisch burgenländisches Feiern nicht möglich
Differenzierter fällt die Bilanz der ÖVP aus: Zu feiern, wie es im Burgenland üblich sei – nämlich im großen Stil – sei wegen der Coronavirus-Lage nicht möglich gewesen, bedauerte ÖVP-Landesparteiobmann Christian Sagartz. Die Eröffnung der Landesausstellung auf Burg Schlaining wurde zwar groß gefeiert, aus Sicht der ÖVP waren die Opposition und die Volksgruppen bei diesen Festakten aber unterrepräsentiert. Sagartz merkte kritisch an, dass das Land dort, wo es möglich gewesen wäre, sehr klein gefeiert und viele Personen eher außen vor gelassen habe. Die Bundesregierung zum Beispiel wäre erst in letzter Minute bei dem Empfang, der dann abgesagt worden sei, eingeladen gewesen. Das finde er sehr schade, so Sagartz.
Fürst: Auf Pandemie mit Kreativität reagiert
Das Virus habe den Veranstaltern vielfach einen Strich durch die Rechnung gemacht, sagte SPÖ-Landesgeschäftsführer Roland Fürst. Man habe darauf mit viel Kreativität reagiert. Der Landeshauptmann habe schon angekündigt, dass Einiges, was nicht erfolgen habe können – so wie die Jubiläumsveranstaltung im Schloss Esterhazy, nachgeholt werde. Das sei ganz wichtig und dann verlängere man eben das Jubiläumsjahr eben auf die nächsten Jahre. Das Jubiläum „100 Jahre Burgenland“ wird also noch länger nachwirken.