Durchschnittlich verzeichnet die Telefonseelsorge 32.000 Anfragen pro Jahr. Heuer waren es bereits im November an die 35.000, so Maria Pöplitsch, die für die Organisation der Seelsorge zuständig ist. Sie führt diese Entwicklung auf den Umstand zurück, dass viel mehr Menschen wegen der Pandemie einsam sind. „Ich habe den Eindruck, dass sich momentan verschiedene Krisen überlagern. Es ist die Krise der Einsamkeit, das ist das beherrschende Thema in der Telefonseelsorge. Uns rufen Leute an, denen es an direkten Ansprechpersonen fehlt und die nicht wissen, wo sie mit ihren Spannungen, mit ihrer Traurigkeit und ihren Gefühlen hin sollen.“
Durch CoV-Pandemie mehr Krisen und Spannungen
Bedingt durch die Coronavirus-Pandemie sind die Krisen und Spannungen in den Familien mehr geworden, meinte die Psychotherapeutin Petra Sabine Lunzer. „Das Thema Impfen setzt sich jetzt drauf, das Thema Polarisierung ebenso – die Krise dauert vielen, uns allen, schon zu lange. Aber je psychisch angeschlagener die Menschen sind, umso weniger Puffer ist in der Gesellschaft vorhanden, diese Überlagerungen gut aufzufangen. Die Explosionen und Eskalationen nehmen natürlich rund um die Feiertage zu.“
Kommt es während der Feiertagen zu Problemen, kann die Telefonseelsorge jederzeit kontaktiert werden, über die Telefonnummer 142, per E-Mail und über ein Chatforum. Die Beratungen sind anonym und kostenlos.