Photovoltaik Module
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Umwelt

Ökostrom soll mehr Unabhängigkeit bringen

Da der Rohstoff Erdgas zur Mangelware wird, steigen die Heizkosten und auch Strompreise massiv, weil ein guter Teil des Stroms in Gaskraftwerken produziert wird. Österreich will bis 2030 die Stromproduktion komplett auf erneuerbare Energieträger umstellen – auch das Burgenland baut seine Anlagen weiter aus.

Der Strompreis ist aktuell so hoch wie noch nie. Russisches Gas fließt derzeit eher nach Asien als nach Europa, wo es in den Gaskraftwerken fehlt. Würde Österreich seinen Strom komplett mit Wind-, Wasser- und Sonnenkraft herstellen, gäbe es das Problem mit dem hohen Strompreis nicht, sagt Stephan Sharma, Vorstandsvorsitzender der Energie Burgenland. „Wer ‚Ja‘ sagt zu billiger Energie und zu Energie-Unabhängigkeit, der muss jetzt auch ‚Ja‘ sagen zu den erneuerbaren Energien. Die erneuerbaren Energien liefern uns einfach billigen Strom und sind die richtige Antwort in Zeiten wie diesen.“

Windrad – Blackout Prävention
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Das Burgenland produziert schon jetzt so viel Strom aus Windkraft, dass damit mehr als eine halbe Million Haushalte versorgt werden können

Sharma: „Pionierarbeit im Photovoltaik-Bereich“

Das von Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) in die Wege geleitete Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz ist vor wenigen Tagen von der EU abgesegnet worden. Das Gesetz sieht Förderungen vor, mit dem Ziel, die Stromerzeugung in Österreich bis zum Jahr 2030 komplett auf Wind, Wasser, Sonne und Biomasse umzustellen. Das Burgenland könne dazu weiterhin einen Beitrag leisten. „Das Burgenland wird so wie im Windbereich vor einigen Jahrzehnten, Pionierbereich im Photovoltaik-Bereich leisten“, so Sharma – mehr dazu in Energie Burgenland: Mehr Fotovoltaik im Burgenland.

Im vergangenen Jahr hat das Burgenland 2,67 Terawattstunden Strom aus erneuerbaren Energien produziert, hauptsächlich aus Windstromanlagen. Damit können fast 600.000 Haushalte mit Strom versorgt werden. Laut der österreichischen Energieagentur bestünde die Möglichkeit, die Menge an Windstrom bis zum Jahr 2030 mehr als zu verdoppeln. Potenzial sieht die Energieagentur auch für Photovoltaik-Anlagen.

Energie Burgenland Photovoltaik Ausbau
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Strom aus Sonnenkraft ist billiger Strom

Neues Gesetz wird viele Projekt ermöglichen

Das Unternehmen Püspök in Parndorf (Bezirk Neusiedl am See) ist auf die Entwicklung und den Betrieb von Photovoltaik- und Windkraftanlagen spezialisiert. „Das größte Potenzial für den Ausbau erneuerbarer Energien im Burgenland ist im Nordburgenland die Photovoltaik und im Mittelburgenland und Südburgenland Windkraft, zu einem gewissen Teil, und Photovoltaik“, so Geschäftsführer Lukas Lukas Püspök. Das Inkrafttreten des Erneuerbaren-Ausbau-Gesetzes werde diesem Ausbau im Burgenland zusätzlich Auftrieb verleihen, so Püspök. „Es gibt viele Projekte und viele Projekt sind auch schon seit Jahren in Entwicklung und wurden schon vor vier bis sechs Jahren begonnen, mit Blick auf dieses Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz, weil das schon lange geplant ist. Dass das jetzt kommt, das gibt den Startschuss für viele dieser Projekte“, sagte Püspök.

Problem: Geeignete Flächen für Photovoltaikanlagen finden

Ein Problem, dem die Entwickler von Windkraft- und Photovoltaikanlagen aber häufig gegenüberstehen, ist geeignete Flächen zu finden und Baugenehmigungen zu bekommen – mehr dazu in Informationsoffensive für Fotovoltaikprojekt. Immer wieder regt sich auch Widerstand in der Bevölkerung, wie zuletzt in Wimpassing. Dort sollen die Bürgerinnen und Bürger nun in einer Volksbefragung darüber entscheiden, ob sie für oder gegen die Errichtung einer großen Photovoltaikanlage sind.