Fleischhacker
ORF
ORF
Wirtschaft

Schweinebauern kämpfen mit dem Preisverfall

Die Burgenländerinnen und Burgenländer bevorzugen regional produzierte Lebensmittel. Beim Fleisch sind die Konsumenten oft besonders heikel. Gerade den Schweinebauern setzt der Preisverfall aber zu – und auch die Zahl der Fleischhauer sinkt.

Der Eigenversorgungsgrad bei Schweinefleisch liegt im Burgenland bei nur mehr 40 Prozent. Im Burgenland gibt es auch nur mehr 70 Schweinemäster im Vollerwerb. Sie können bei weitem nicht mehr die Nachfrage nach heimischem Fleisch decken – egal, ob biologisch oder konventionell. Dieser Trend wird sich weiter verstärken, glaubt die Bezirksbäuerin der Landwirtschaftskammer Andrea Tobler aus Draßburg (Bezirk Mattersburg).

Dem internationalen Preiskampf beim Schweinefleisch, wollen sich bei uns immer weniger Bauern stellen, so Tobler. „Das heißt nicht, dass es kein Schweinefleisch mehr geben wird – es kommt dann eben aus anderen Ländern. Da weiß man dann nicht, wie es produziert wurde, wie dort das Tierwohl ist. Das kann man dann nicht mehr verfolgen. Da kommt dann das Packerl und niemand weiß, wie die Haltungsform war“, sagte Tobler.

Schweine
ORF
Schweine in einem Mastbetrieb im Burgenland

Nur mehr 50 Fleischereibetriebe

Abgesehen davon, dass es immer weniger Schweinebauern gibt, ist auch die Zahl der Fleischereibetriebe seit Jahren im Sinken. Im Burgenland gibt es nur mehr 50 Betriebe – zum Beispiel in der Landeshauptstadt Eisenstadt gibt es auch keinen mehr. Bei den heimischen Fleischhauern wird zwar vermehrt wieder regionales Fleisch von den Kunden verlangt, aber es ist immer schwieriger welches zu bekommen, so Fleischerinnungsmeister Thomas Hatwagner aus Rechnitz.

Fleischhacker
ORF
Im Burgenland gibt es nur mehr 50 Fleischereibetriebe

„Wir achten darauf, dass wir Fleisch aus der Region verkaufen und wir Top-Produkte von unseren Landwirten bekommen. Aber das Problem ist, dass die Landwirte immer weniger werden und wir weniger Angebot bekommen. Wenn man bedenkt, dass wir nur mehr 40 Prozent Abdeckung beim Fleisch rein aus dem Burgenland haben, ist das schon schwierig“, so Hatwagner.

Aktuell werden im Burgenland rund 40.000 Schweine gehalten, vor 30 Jahren waren es noch an die 150.000. Viele Umfragen zeigen, dass die Kunden heimische Fleisch und Wurstwaren bevorzugen. Allein die Konsumenten haben es also in der Hand bei wem, wo und was sie einkaufen.