Für viele Freiwillige ist es ein großes Bedürfnis, anderen zu helfen. Für Menschen, die in manchen Bereichen wiederum auf Hilfe angewiesen sind, ist es eine große Erleichterung, wenn ihnen jemand beispielweise den Einkauf nachhause bringt. Auch der soziale Kontakt ist für viele, die Alleinstehend sind, wichtig.
Das kostenlose Angebot an Unterstützung umfasst Fahr- und Begleitdienste, Besorgungsservice, Besuchsdienste zum Plaudern oder Kartenspielen, Spaziergehdienst, „Leih-Oma“. Finanziert wird das Projekt von den Gemeinden, Land und Bund stellen eine Co-Finanzierung zur Verfügung.
Weitere Gemeinden wollen einsteigen
21 Gemeinden sind an dem Projekt beteiligt, Rudersdorf (Bez. Jennersdorf) wird 2022 einsteigen, der Gemeinderats-Beschluss wurde bereits gefasst. Auch Pinkafeld (Bez. Oberwart) ist gerade bei einer Analysephase und wird noch im Dezember über einen möglichen Einstieg entscheiden, so Astrid Rainer, Projektleiterin im Burgenland. Im kommenden Jahr sind Informationsveranstaltungen für Gemeinden in allen Bezirken geplant. Themenschwerpunkte werden unter anderem die Digitalisierung und Jugendliche als Freiwillige sein.

Ehrenamtsoffensive des Landes
Im Rahmen der Ehrenamtsoffensive würdigt Jugendlandesrätin Daniela Winkler (SPÖ) die Arbeit und die Leistungen der Ehrenamtlichen. Vereine und Organisationen können Zertifikate als Zeichen der Wertschätzung für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Amt der burgenländischen Landesregierung beantragen. Die ersten Zertifikate wurden ausgestellt und übergeben.
Für die Jugendlandesrätin sind die Zertifikate ein sichtbarer Nachweis von öffentlicher Stelle, die den Ehrenamtlichen ihr gesellschaftliches und soziales Engagement bezeugen. „Diese Urkunden sollen auch in einem Lebenslauf oder bei einer Bewerbung eine entsprechende Referenz darstellen und die Einsatzbereitschaft und soziale Kompetenz dieser Menschen bezeugen“, sieht Winkler in den Urkunden einen persönlichen Mehrwert.
Sagartz: Unterstützung für Ehrenamtliche
100.000 Burgenländerinnen und Burgenländer sind in Vereinen aktiv und halten mit ihrem Engagement unser Land zusammen, so ÖVP-Landesparteiobmann Christian Sagartz. Vom Sport über die Kultur bis hin zur Feuerwehr und Rettungsdiensten sichert dieser ehrenamtliche Einsatz wichtige Leistungen im ländlichen Raum ab. Die Volkspartei werde diese Menschen in ihrer Arbeit unterstützen, so Sagartz.
500.000 Ehrenamtliche im Sport
Sport Austria-Präsident Hans Niessl dankt am Tag des Ehrenamtes den rund 500.000 Menschen, die im österreichischen Sport ehrenamtlich tätig sind. Sie leisten dabei rund zwei Millionen Arbeitsstunden wöchentlich.
Ihre Arbeit sei für die Gesellschaft von unschätzbarem Wert, so Niessl und fordert mehr steuerliche Anreize sowie eine Entbürokratisierung. Außerdem erneuert er seinen Appell an Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein, Österreichs Sportvereine mit dem ersten Lockerungsschritt nach dem Lockdown wieder zu öffnen.
Caritas sucht Freiwillige für Lerncafés
Rund 200 Freiwillige engagieren sich in den Einrichtungen der Caritas Burgenland. Viele weitere sind in den Pfarren im Einsatz und unterstützen vor Ort. Sie besuchen Menschen in Pflegeeinrichtungen, unterstützen Kinder in den Lerncafés bei der Hausübung oder stehen Menschen in Not zu Seite. In den vergangenen Monaten allerdings waren viele in ihrem freiwilligen Engagement ausgebremst, andere durch die Aufgabenfülle mehr als voll gefordert.
„Wir sind dankbar für die vielen Menschen, die uns ihre Zeit, Talente und Fähigkeiten schenken“, betont Caritas Burgenland-Direktorin Melanie Balaskovics. Die Caritas sucht dringend nach Freiwilligen, die Zeit spenden möchten. Vor allem die Caritas Lerncafés – ein kostenloses Nachhilfe- und Betreuungsangebot für sozial schwache Familien – freuen sich immer über helfende Hände, so Balaskovics.

Betriebsratstätigkeit ist auch ein Ehrenamt
Auch Betriebsratstätigkeit ist ein Ehrenamt, betonen die Arbeiterkammer Burgenland (AK) und der ÖGB Burgenland. Im Burgenland wird die Tätigkeit fast immer zusätzlich zur beruflichen Tätigkeit ausgeübt. Die wenigsten Betriebsrätinnen und Betriebsräte sind freigestellt, weil das nur in Betrieben mit mehr als 150 Mitarbeitern möglich ist.

Wie wichtig Mitbestimmung sein kann, habe die Corona-Krise gezeigt, so AK-Präsident Gerhard Michalitsch und ÖGB-Landesvorsitzender Erich Mauersics. „Unsere Interessenvertreter waren maßgeblich an der Umsetzung von Kurzarbeit oder an Home-Office-Vereinbarungen beteiligt. Eine IFES-Studie zeigt auch ganz klar, dass Unternehmen mit Betriebsräten besser durch die Krise kommen. Nicht nur weil sie die Arbeitswelt fairer machen, sondern weil sie direkt vor Ort rasch gemeinsam mit der Geschäftsführung notwendige Maßnahmen setzen können“, so Mauersics.
Der überwiegende Teil großer erfolgreicher Unternehmen im Burgenland habe eine Betriebsratskörperschaft und in vielen Gemeinden und im öffentlichen Dienst kümmern sich Personalvertreter um die Arbeitnehmerinteressen. Insgesamt gibt es im Burgenland rund 1.900 Betriebsräte und rund 350 Personalvertreter.