Der Winzer übernahm den – damals noch überschaubaren – Betrieb seiner Eltern in jungen Jahren und erweiterte ihn stetig auf mittlerweile 25 Hektar Anbaufläche. Nach dem Weinskandal in den 1980er-Jahren, war er einer der Rotweinpioniere im Burgenland, der mit seinem hohen Anspruch an Qualität mitbeteiligt war am burgenländischen „Weinwunder“.
Mit der Auspflanzung internationaler Sorten und deren Ausbau in französischen Barriques setzte Gesellmann außerdem einen Meilenstein in der Geschichte des burgenländischen Weinbaus. Er war Mitglied der „Renommierten Weingüter“. Im Jahr 2003 übergab er seinen Betrieb an Sohn Albert.
Engelbert Gesellmann wird von seinen Freunden als sehr humorvoll beschrieben. Als ihn einmal jemand fragte, wonach denn seine Top-Kreation, der Opus Eximium, schmecke, antwortete er: „A Wein muss nach Wein schmecken, alles andere is’ nur a Rederei.“ Gesellmann starb am Samstag friedlich im Kreise seiner Familie.
Der „Opus Eximium“ gehört zu den Meisterstücken Gesellmanns
Doskozil würdigt Gesellmann
Erst vor kurzem wurde er für seine Verdienste rund um den burgenländischen Wein mit dem Komturkreuz des Landes geehrt. Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) überreichte die Auszeichnung an seinen Sohn Albert, da Engelbert Gesellmann Auftritte in der Öffentlichkeit schon länger scheute.
Der Landeshauptmann bedauert Gesellmanns Tod und würdigt ihn als einen der wichtigsten Winzer des Burgenlandes – und wie er auch in seiner Ansprache bei der Komturkreuzverleihung sagte – als „wichtigen Wegbereiter, der den ausgezeichneten Ruf des burgenländischen Weins und das exzellente Standing des Burgenlandes in der Weinwelt wesentlich mitbegründet hat.“
Liegenfeld: Pionier der Weinszene
Die Burgenländische Weinwirtschaft verliere mit Engelbert Gesellmann einen Pionier und Vorreiter der heimischen Weinszene, so der burgenländische Weinbaupräsident Andreas Liegenfeld. Er sprach der Familie des Verstorbenen seine Anteilnahme aus.