Noch vor drei Jahren gaben nur sechs Prozent der Gäste an, das Burgenland wegen des Weins besucht zu haben, heuer waren es bereits 20 Prozent. Das ergaben Umfragen. Dieses Potenzial soll – in Verbindung mit Kultur, Kulinarik, aber auch Sport – nun stärker genutzt werden. So soll die Genussakademie zu einem „House of Wines“ werden, ähnlich Projekte sind etwa in Gols und im Mittel- und Südburgenland geplant.

Erlebniswelten mit Wein, Kunst und Geschichte
Dem Gast sollen in allen Weinbauregionen Erlebniswelten mit langen Öffnungszeiten, kulinarischen Spezialitäten, gepaart mit Kunst, Kultur und Geschichte vermittelt werden. Der Weintourist sei ein wichtiger Teil des Ab-Hof-Geschäfts, erklärte der Präsident des Weinbauverbandes Burgenland, Andreas Liegenfeld. Das habe man in der CoV-Pandemie gesehen. Man könne viel Emotion mitgeben und den Weinkonsumenten dann auch noch weiter mit dem Online-Geschäft bedienen. Man wolle in den nächsten Jahren einen großen Fokus auf Weintourismus, auf Emotion beim Weinkauf setzen.

Alle Winzer und Touristiker können sich beteiligen
Der Weintourismus Burgenland soll keine Spielwiese für Funktionäre werden. Alle Winzer und Tourismusbetriebe sind eingeladen, sich einzubringen, um neue Strategien zu entwickeln und umzusetzen. Es sei keine komplett neue Struktur, sondern man verbinde einfach die Bereiche Wein und Tourismus, so der Obmann des Weintourismus Burgenland, Herbert Oschep. Damit schaffe man erhebliches Potenzial und man werde das auch an den Zahlen sehen, weil deutlich mehr Touristen ins Land kommen würden.
Die Rahmenbedingungen, um neue Wege zu beschreiten, seien derzeit gut, heißt es. Denn das heurige Weinjahr war hervorragend, der Inlandsabsatz burgenländischer Weine ist gut und es werden steigende Exporte etwa nach Deutschland, Skandinavien und in die USA verzeichnet.