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Wirtschaft

Wegen Lockdowns: Erstmals Geschäfte an einem Sonntag offen

Die Sozialpartner haben sich auf eine Sonntagsöffnung am 19. Dezember geeinigt. Es ist ein Kompromiss zwischen dem Handel, der schon vor der Pandemie lange auf eine Sonntagsöffnung drängte, und der Gewerkschaft, die einen Präzedenzfall verhindern will.

Der vierte Lockdown hat die Diskussion um eine Öffnung des Handels am Sonntag wieder aufleben lassen. Aufgrund des Lockdowns fällt der stationäre Handel heuer um drei Einkaufssamstage im Advent und den traditionell starken Marienfeiertag um. Im Gespräch war schon länger der 19. Dezember, also der vierte Adventsonntag für den es heuer erstmals eine Ausnahme geben soll. Darauf haben sich die Sozialpartner geeinigt: Unter bestimmten Voraussetzungen können die Geschäfte an diesem Tag also aufsperren.

Lockdown kostet Millionen

Die Wirtschaft bangt in einer der traditionell umsatzstärksten Zeit des Jahres um das Geschäft: Lockdown Nummer vier kostet den burgenländischen Handel laut Wirtschaftskammer insgesamt rund 90 Millionen Euro. Der zusätzliche Einkaufssonntag soll die Situation zumindest ein bisschen verbessern – ausgenommen sind hier Drogerien und der Lebensmittelhandel. AK-Burgenland-Präsident Gerhard Michalitsch sagte dazu: „Das erste ist, es muss freiwillig sein. Das zweite ist, es muss klar sein, dass die Kolleginnen und Kollegen auch etwas davon haben, nämlich eine zusätzliche, gute Bezahlung. Es darf aber nur einmalig sein, damit wir nicht gleich über Öffnungszeiten der nächsten vier, fünf, sechs Sonntage reden.“

„Unser Angebot ist Freiwilligkeit für alle Händler und auch für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, und natürlich der Zuschlag so wie am 8. Dezember mit den 100 Prozent“, sagte Wirtschaftskammer-Spartenobfrau Andrea Gottweis.

Sonntagsöffnung vor Weihnachten kommt

Am Sonntag vor Weihnachten dürfen die Geschäfte aufsperren. Zustimmung kommt seitens der Unternehmer, auch wenn für viele klar ist, dass es bei dieser Ausnahme bleiben soll.

Einzelfall bleibt Ausnahme

Auch wenn seitens der Unternehmen zumeist Zustimmung herrscht, ist für viele auch klar, dass es bei dieser Ausnahme bleiben muss, sagte auch EZE-Geschäftsführer Günter Buchinger: „Ich bin ein klarer Fürsprecher, an diesem Tag offenzuhalten, insgesamt bin ich aber dagegen, Sonntage geöffnet zu halten. Aber in Sondersituationen bedarf es auch hin und wieder Sonderaktionen. Wir sollten jetzt alle zusammenhalten und schauen, dass wir aus dieser Krise rauskommen.“ Voraussetzung für den Einkaufssonntag ist zuvor aber ein Ende des Lockdowns.