Burgenland gliedert Wundmanagement in Landesholding ein
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Soziales

Landes-Wundmanager sollen Erleichterung für Patienten bringen

Die Behandlung von schweren oder offenen Wunden wird ab dem kommenden Jahr zur Landessache. Das Land Burgenland stellt sogenannte Wundmanagerinnen und -manager an. Das soll vor allem für Patientinnen und Patienten eine Erleichterung bringen.

Die regelmäßige und fachgerechte Pflege von Wunden ist enorm wichtig, daher sind Wundmanagerinnen und -manager auch sehr gefragt. Bisher haben sie ausschließlich selbstständig gearbeitet, demnächst werden über das ganze Burgenland verteilt acht Wundmanager angestellt, bei Bedarf sogar mehr.

Qualitätssicherung

Angestellt werden sie von den Sozialen Diensten Burgenland. Geschäftsführer Johannes Zsifkovits erklärte die Vorteile: „Unser wesentlichstes Streben ist das Streben nach Qualität. Wir wollen gewährleisten, dass der hohe Qualitätsstandard an jedem Standort im Burgenland gleich ist. Der zweite Punkt ist, dass die Ansuchen, die die Patienten bisher beim Land stellen mussten, komplett wegfallen.“

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Geschäftsführer Soziale Dienste Johannes Zsifkovits, Wundmanagerin DGKP Simone Knopf und Landesrat Leonhard Schneemann

Kontakt

Patienten können sich ab 1.12. unter der Telefonnummer 0664/78016610 oder unter wundmanagement@bup-burgenland.at melden und Termine für das kommende Jahr vereinbaren.

Bisher mussten Patientinnen und Patienten Förderanträge stellen – dafür wurden, je nach Einkommen, die Hälfte oder sogar die gesamten Kosten ersetzt. Mit dem neuen System muss kein Antrag mehr gestellt werden, es reicht die Überweisung des Arztes.

Förderung für freien Markt fällt weg

Die Behandlungskosten werden bei Rezeptgebührenbefreiung pro Einheit zu 100 Prozent mit 52 Euro gefördert, ohne Rezeptgebührenbefreiung zu 50 Prozent. Was aber wegfällt ist die Förderung, wenn man zu einem Nicht-Angestellten Wundmanager geht, bestätigte Soziallandesrat Leonhard Schneemann (SPÖ): „Diese Fördermöglichkeit gibt es jetzt ausschließlich über die Wundmanagerinnen und Wundmanager der Sozialen Dienste Burgenland. Ansonsten bewegt man sich am freien Markt und da wird es keine weiteren Förderungen geben.“

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Professionalität bleibt, Bürokratie geht

Wundmanagerinnen und -manager selbst würden laut eigenen Aussagen zwar weniger verdienen, vom Angestellten-Dasein aber dennoch profitieren. Im Vordergrund stehen ohnehin die Patientinnen und Patienten, sagte auch Wundmanagerin Simone Knopf aus Draßburg: „Also für den Patienten gibt es eigentlich nur Vorteile. Die Professionalität bleibt, die Bürokratie wird weniger – das ist das Gute – weil die Anträge, die jetzt eingebracht werden mussten, das war teilweise wirklich sehr kompliziert.“ Das neue System und damit die Anstellung der Wundmanagerinnen und Manager wird mit dem 1. Jänner 2022 vollzogen. Terminvereinbarungen sind ab 1. Dezember möglich – unter der Telefonnummer 0664/78016610 oder unter wundmanagement@bup-burgenland.at