Impfkabinen für Kinder im Impfzentrum Wiener Neustadt
APA/Notruf Niederösterreich/Fohringer
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Coronavirus

Impfungen für Kinder starten am Dienstag

Nach der europäischen Zulassung des CoV-Vakzins von BioNTech/Pfizer für Kinder ab fünf Jahren häufen sich Aufrufe zur Impfung. Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) sprach sich ebenso dafür aus wie das Nationale Impfgremium (NIG). Ab kommender Woche können Kinder im Burgenland geimpft werden, so Impfkoordinatorin Tanja Ritt.

Im Burgenland gibt es rund 18.000 Kinder zwischen fünf und elf Jahren. „Ab Dienstag, 30.11., 16.00 bis 20.00 Uhr geht es los – und dieses Impfangebot wird sich wöchentlich jeden Dienstag wiederholen – in allen Impfzentren des Burgenlandes. Um zu große Wartezeiten und Staus bei den Kindern zu vermeiden, sind Kinderimpfungen nur nach Voranmeldungen möglich. Das heißt, die Eltern können die Kinder wie gewohnt über das Vormerksystem vormerken und dann einen Termin in den Impfzentren buchen“, so Ritt.

Anmeldungen um Wartezeit zu verringern

Die Kinderimpfungen werden deutlich mehr Zeit in Anspruch nehmen. „Die Eltern werden viele Fragen haben. Wir haben vor Ort Kinderärzte und Allgemeinmediziner, die sich wirklich Zeit nehmen werden für die Kinder und für die Aufklärungsgespräche, um wirklich alle Fragen bestmöglich abdecken zu können. Dadurch haben wir unseren Durchlass deutlich minimiert“, so die Impfkoordinatorin.

Genügend Impfstoff vorhanden

Kinder bekommen ein Drittel des Erwachsenen-Impfstoffs. Ein eigenes Kontingent für die Kinderimpfungen gibt es nicht: „Aber es gibt genügend Impfstoff für die Kinder." Wir warten in Österreich und damit auch im Burgenland noch auf diese eigenen Kinder-Vials, wo dann die Dosierung gleich richtig vorhanden ist. Aber da steht die Lieferung noch aus.“ Es seien auch Impfungen an Schulen geplant. Wie das genau aussehen wird, könne man noch nicht sagen: „Die Planungen laufen jedenfalls.“

Lassen Sie Ihr Kind impfen?

Schwerer Verlauf möglich

Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) habe ein besonders gründliches Zulassungsverfahren absolviert, die Impfung für Kinder sei sicher, so Mückstein – mehr dazu in Appelle zu offenen Schulen und Impfung. Dem pflichtete auch die Leiterin des NIG, Ursula Wiedermann-Schmidt, in der ZIB2 am Donnerstag bei. Das Gremium empfehle die Impfung für alle Kinder ab fünf Jahren. Besonderes Augenmerk lege man auf jene Kinder, die selbst Risikoerkrankungen hätten wie Tumore, Immunsuppression, Lungen- oder Herzerkrankungen und Trisomie 21. Ebenso sei die Impfung für Kinder aus Familien wichtig, in denen Mitglieder gesundheitlich beeinträchtigt seien, so Wiedermann-Schmidt.

Expertinnen über Kinder in der Pandemie

Bildungspsychologin Christiane Spiel spricht über die Auswirkungen des Lockdowns auf Kinder und Jugendliche. Impfstoffspezialistin Ursula Wiedermann-Schmidt erklärt, wie die Impfzulassung für Kinder die Situation verändern kann.

Für alle Kinder gelte aber: Ein schwerer Krankheitsverlauf sei prinzipiell bei jedem Kind möglich und man wisse nicht, welches Kind betroffen sein werde. Die besonders aggressive Delta-Variante habe gezeigt, dass die Infektionszahlen auch bei Kindern steigen, und so auch das Risiko für schwere Verläufe bei ihnen zunehme.

ÖVP: Schulimpfungen so rasch wie möglich umsetzen

ÖVP-Bildungssprecherin Julia Wagentristl begrüßte die Freigabe des Coronavirus-Impfstoffes für Kinder und sprach von einem wichtigen Schritt. Und sie forderte in einer Aussendung, dass Impfungen so rasch wie möglich direkt in den burgenländischen Schulen angeboten werden. „Das ist ein wichtiger Schritt zum Schutz unserer Kinder bei den aktuell hohen Infektionszahlen, denn gerade in den Schulen kommt es oft zu Clusterbildungen. Auch bei Kindern sind bereits schwere Krankheitsverläufe aufgetreten, die eine Behandlung auf der Intensivstation zur Folge hatten“, so Wagentristl.