Christbaum aus der Region
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Wirtschaft

Heimische Christbaumproduzenten profitieren von Pandemie

Weihnachten naht und mit dem ersten Adventwochenende starten auch die burgenländischen Christbaumproduzenten in die Saison. Die Pandemie hat dem heimischen Christbaum einen leichten Aufwind verschafft und das trotz Lockdown. 2020 wurden zehn Prozent mehr heimische Christbäume verkauft.

In der kleinen Christbaumkultur von Maria Harmer, zwischen Hasendorf und Krottendorf gelegen, herrscht bereits Weihnachtsstimmung. In zwei Wochen holt sich der Großteil ihrer Stammkundschaft den Christbaum ab. „Die Leute kommen teilweise sogar schon unter dem Jahr und suchen sich ihren Christbaum aus und markieren ihn mit ihrem Namen. Sie kommen dann, wenn wir verkaufen – heuer ab dem 8. Dezember – hierher, teilweise mit ihren Enkeln und Kindern. Das ist ein wunderschönes, oft generationenübergreifendes Erlebnis“, so so Harmer. „Die dichte Nordmannstanne wird hauptsächlich gesucht. Jeder hat einen anderen Blick für den Baum, das sieht man dann, wenn sich die Leute den Baum in der Kultur selber aussuchen“, beobachtet Forstverwalter Akexander Thuroczy.

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Trockenheit ist Herausforderung

Im Burgenland werden auf rund 300 Hektar land- und forstwirtschaftlicher Fläche Christbäume angebaut. Der Klimawandel hat den Produzenten, die meist Kleinbauern mit drei bis vier Hektar sind, auch heuer wieder zu schaffen gemacht. „Heuer war die Trockenheit die Herausforderung, weil es jedes Jahr im Frühjahr, wenn wir aussetzten, eine Phase gibt, wo es bei uns sehr trocken ist und wir die Bäume nicht bewässern können“, so Sascha Sommer, Obmann vom Christbaumverein Burgenland.

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Wertschöpfung bleibt im Land

Trotzdem könne die hohe Qualität gehalten werden und der Lockdown vergangenes Jahr bewirkte im Burgenland sogar ein Plus von zehn Prozent. „Circa 80 Prozent der Burgenländerinnen und Burgenländer kaufen auch einen burgenländischen Qualitätschristbaum. Die Wertschöpfung ist dementsprechend groß, es ist also ein sehr wichtiger landwirtschaftlicher Zweig. Da werden pro Jahr in etwa zwei Millionen Euro lukriert“, so Agrarlandesrätin Astrid Eisenkopf (SPÖ).

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Regional ist klimafreundlich

Ein positiver Nebeneffekt für die gesamte Gesellschaft ist der viel kleinere ökologische Fußabdruck. „Ein burgenländischer Christbaum ist an der Schleife gut zu erkennen, die das Rot-Gold symbolisiert. Da weiß der Käufer, dass es sich um ein burgenländisches Produkt handelt. Das ist ein guter Beitrag für den Klimaschutz, denn ein burgenländischer Christbaum reist in etwa 20 Kilometer, also eine kurze Distanz, und kommt nicht über Hunderte Kilometer aus dem Ausland“, so Nikolaus Berlakovich, Präsident der Landwirtschaftskammer.

In der Christbaumkultur von Maria Harmer wird zwei bis drei Tage vor Vollmond geschnitten. Wichtig ist, den Baum zu Hause kühl zu lagern.

Start der Christbaumsaison

Mit dem ersten Adventwochenende starten auch die burgenländischen Christbaumproduzenten in die Saison. Die CoV-Pandemie hat dem heimischen Christbaum einen leichten Aufwind verschafft – und das trotz Lockdown.