Rote Bank vor dem Landhaus Eisenstadt
ORF
ORF
Politik

Start für „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“

Am Donnerstag ist Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen, damit startet auch die Aktion „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“. Die SPÖ-Frauen fordern aus diesem Anlass von der Bundesregierung mehr Tempo und Umsetzungsstärke beim Ausbau des Gewaltschutzes. Die ÖVP-Frauen sammeln Spenden durch eine Sportaktion.

Die Kampagne „16 Tage gegen Gewalt“ umfasst die Zeit zwischen dem 25. November – dem internationalen Gedenktag für alle Frauen und Mädchen die Opfer von Gewalt wurden – und dem 10. Dezember – dem internationalen Tag der Menschenrechte. Dieser Aktionszeitraum wird weltweit genutzt, Gewalt gegen Frauen zu thematisieren und Bewusstsein dafür zu schaffen, dass Gewalt gegen Frauen und Mädchen als fundamentale Menschenrechtsverletzung nachhaltigen Folgen für die Betroffenen selbst, aber auch für die gesamte Gesellschaft hat.

Appell an Bundesregierung

„28 Frauenmorde im heurigen Jahr sind eine erschreckende Bilanz. Es gibt hier noch jede Menge zu tun und ich appelliere an die Bundesregierung, endlich tätig zu werden, und beispielsweise die regelmäßige Durchführung von Hochrisikofallkonferenzen voranzutreiben oder auch mehr Budget für den dringend notwendigen Ausbaus des Gewaltschutzes bereitzustellen. Wir fordern von der Regierung endlich mehr Tempo und Umsetzungsstärke“, so Landesfrauenvorsitzende und Landeshauptmannstellvertreterin Astrid Eisenkopf.

„Rote Bank“ vor dem Landhaus in Eisenstadt
ORF

„Rote Bank“ als Mahnmal

Als „Mahnmal für Femizide“ stellten die Mitarbeiterinnen des Frauenhauses Burgenland in diesem Jahr vor dem Landhaus in Eisenstadt eine „Rote Bank“ auf. Diese soll für das Thema der häuslichen Gewalt sensibilisieren und aufzeigen, dass nach wie vor viel zu viele Frauen dem Femizid zum Opfer fallen. Die rote Farbe der Bank symbolisiert das Blut, das bei Gewalttaten an Frauen vergossen wird. Die Idee dazu wurde 2016 erstmals in Italien umgesetzt und seither prägen „Rote Bänke“ auch das Bild von Städten in Deutschland und in den USA. Die „Rote Bank“ in Eisenstadt ist die erste in Österreich.

Rita Stenger, Doris Prohaska, Astrid Eisenkopf,Daniela Winkler, Sandra Gerdenitsch, Claudia Schlager
SPÖ Frauen Burgenland
Rita Stenger, Doris Prohaska, Astrid Eisenkopf,Daniela Winkler, Sandra Gerdenitsch, Claudia Schlager

Beratung für Männer

Hilfe suchen, Hilfe finden

„Für die Betroffenen stehen unsere Türen jederzeit offen. Es gibt auch zahlreiche Stellen, bei denen professionell und unbürokratisch geholfen werden kann. Es darf keine Scheu davor bestehen sich zu melden, falls es notwendig ist“, so Landtagspräsidentin Verena Dunst. Zu den erwähnten Stellen zählen unter anderem: die Frauenberatungsstellen in Jennersdorf, Güssing, Oberwart und Oberpullendorf, das Sozialhaus Oberwart, das Frauenhaus in Eisenstadt, das Gewaltschutzzentrum Oberwart sowie jede Polizeiinspektion.

ÖVP: Spenden sammeln mit Bewegungsaktion

Unter dem Motto „Schritt für Schritt gegen Gewalt“ wollen sich die burgenländischen ÖVP-Frauen gegen Gewalt an Frauen einsetzen. Wer in den nächsten 16 Tagen – also bis zum 10. Dezember – spazieren, laufen oder Rad fahren geht, kann für jeden absolvierten Kilometer einen Euro an zwei ausgewählte Projekte spenden – mehr dazu in Bewegungsaktion gegen Gewalt an Frauen.

Carina Laschober-Luif, Julia Wagentristl, Melanie Eckhardt
Volkspartei Burgenland
Carina Laschober-Luif, Julia Wagentristl, Melanie Eckhardt

Grüne: Projekt „StoP Stadtteil ohne Partnergewalt“

Die Grünen nehmen den Tag zum Anlass, um auf das Projekt „StoP Stadtteil ohne Partnergewalt“ hinzuweisen, das vom Sozialministerium finanziert wird. Das Projekt soll Nachbarn ermutigen, nicht wegzuschauen, wenn sie Gewalt in ihrer Umgebung wahrnehmen und sich selbst gegen Gewalt zu engagieren. „Wir werden Gewalt nur dann eindämmen können, wenn alle Teile der Gesellschaft zusammenhalten. Nachbarinnen und Nachbarn sind oft die Ersten, die Gewalt bemerken“, so die Landessprecherin der Grünen. Regina Petrik. Unter der Leitung von Claudia Horvath-Griemann vom Verein „Frauen für Frauen Südburgenland“ startet das StoP-Projekt in Kooperation mit der Oberwarter Siedlungsgenossenschaft in Oberwart und Jennersdorf.

NEOS: Antiquierte Rollenbilder aktiv bekämpfen

Auch NEOS-Landessprecher Christoph Schneider und NEOS-Frauensprecherin Barbara Pöplitsch machten anlässlich des Aktionstags auf die zunehmende Gewalt an Frauen durch die aktuelle Situation aufmerksam. „Die immer wiederkehrende Lockdown-Situation in den letzten 20 Monaten hat die Situation noch weiter verschärft, jedoch nur ein kleiner Teil der betroffenen Frauen nutzt aktuell die vorhandenen Hilfsangebote“, zeigte sich Schneider besorgt: „Ein Gewaltschutzgipfel ist nicht genug, wir brauchen mehr Geld für Frauenschutzeinrichtungen und wir müssen vor allem als Gesellschaft die in Österreich immer noch stark antiquierten Rollenbilder aktiv bekämpfen.“

NEOS-Burgenland Frauensprecherin Barbara Pöplitsch und Landessprecher Christoph Schneider
NEOS Burgenland
Barbara Pöplitsch und Christoph Schneider