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Mutmaßlicher Wettbetrug: Polizei ermittelt

Der burgenländische Fußball ist offenbar in einen Wettskandal verstrickt. Mehr als zehn Spiele sollen allein in der Regionalliga Ost manipuliert worden seien. Unter Verdacht stehen neben einem Wiener und einem niederösterreichischen Regionalligaclub Spieler vom SC Neusiedl am See und auch ein Burgenlandliga-Verein.

Am Donnerstag soll es zu Verhaftungen von aktiven Fußballspielern diverser Klubs aus der Regionalliga Ost gekommen sein. Es geht um den Vorwurf der Spielmanipulation in Verbindung mit Wettbetrug. Am schwersten betroffen ist wohl der SC Neusiedl am See aus der Regionalliga Ost. Dort stehen gleich mehrere Spieler unter Verdacht. Zwei weitere Klubs aus der Regionalliga Ost, sowie ein Verein aus der Burgenglandliga dürften ebenfalls mit Spielmanipulation und Wettbetrug in Verbindung gebracht worden sein.

Null Toleranz

Aufgedeckt wurde das unter anderem vom Österreichischen Fußballbund (ÖFB) gemeinsam mit dem der Verein Play-Fair-Code und dem Bundeskriminalamt, sagte ÖFB-Generalsekretär Thomas Hollerer am Sonntag. „Ganz wichtig in diesem Zusammenhang ist zu sagen, dass wir eine Null-Toleranz-Politik haben und genau deswegen haben wir uns dafür entschieden, seit Juni auch bei den Regionalligen mit unseren Partnern genauer hinzuschauen.“ Sollten Verfehlungen festgestellt werden, dann gebe es neben den Strafverfahren auch entsprechende Verbandsverfahren, so Hollerer.

Dass die Spielmanipulationen dieses Mal die Regionalliga Ost betreffen, ist für Hollerer keine Überraschung: „Ich denke die Anfälligkeit für Spielmanipulationen ergibt sich aus den persönlichen Umständen und das können Spieler der Regionalliga sein und das können natürlich auch Spieler der Bundesliga sein.“

Die Verantwortlichen des SC Neusiedl am See möchten zur lückenlosen Aufklärung beitragen, sagte Manager Lukas Stranz. Er hoffe, dass der Verein bestmöglich kooperieren könne.

Spuren führen zu Wettmafia

Die Manipulationen sollen auf die Meisterschaft aus jetziger Sicht keinen Einfluss haben. Welche Strafen es für beschuldigte Spieler und womöglich auch für die Vereine geben könnte, sei noch nicht absehbar, sagte Hollerer. „Mir ist es nur wichtig festzuhalten, dass aus heutiger Sicht alle diese Vereine Opfer und nicht Täter sind“, so der ÖFB-Generalsekretär. Großer Verlierer sei der Fußball, sagte ÖFB-Präsident Gerhard Milletich. Er hoffe auf eine rasche und lückenlose Aufklärung.

Erste Spuren sollen zu einer Wettmafia mit bosnisch-kroatischen Wurzeln führen. Am Montag sind Clubverantwortliche vom SC Neusiedl am See zur Einvernahme beim Bundeskriminalamt vorgeladen.