Auswirkungen auf die Gastronomie: Leere Gasthäuser
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Coronavirus

Gastro und Handel: Lockdown „bitter“

Der ab Montag geltende Lockdown trifft vor allem die Gastronomie und den Handel massiv. Beide Branchen sehen vor allem das Weihnachtsgeschäft gefährdet. Die Arbeiterkammer beklagt Einkommensverluste für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.

Gerade jetzt wo das Weihnachtgeschäft beginnt kommt der Lockdown für den burgenländischen Handel sehr ungelegen, so Andrea Gottweis, Obfrau der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer. „Weil das für den Handel ein wichtiger Umsatzbringer im Jahr ist, also da wird ein Großteil des Umsatzes gemacht. Deshalb ist es besonders bitter und schwierig, dass es jetzt zu einem neuerlichen Lockdown kommen muss.“

Gastro fürchtet um Weihnachtsgeschäft

Auch in der burgenländischen Gastronomie fürchtet man um das wichtige Weihnachtsgeschäft, mit vielen Veranstaltungen und Feiern. Schon der Lockdown nur für Ungeimpfte war ein schwerer Schlag, nun sei man über den kompletten Lockdown sehr enttäuscht, so Helmut Tury, Obmann der Sparte Tourismus und Freizeit in der Wirtschaftskammer. Auf die Gastronomen komme eine schwierige Zeit zu: „Es ist so, dass viele Veranstaltungen gebucht sind, da gibt es Vorbestellungen an Waren, das Ganze abzubestellen, wird eine Herausforderung sein. Zum anderen wissen wir noch nicht genau, wie lange der Lockdown dauern wird, man muss jetzt abwarten wie das defacto ausschauen wird, aber das stellt uns natürlich vor große Herausforderungen.“

Designer Outlet Parndorf nach dem Ende des harten Lockdowns
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Lockdown trifft erneut den Handel

AK: Einkommensverluste und Verunsicherung

Der Lockdown – kurz vor Weihnachten -sorge bei vielen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer für massive Verunsicherung, sagte Arbeiterkammer Burgenland-Präsident Gerhard Michalitsch. Das bedeute, dass „Einkommensverluste für alle, die in den Lockdown geschickt werden, egal ob durch Kurzarbeit oder Kündigungen, wieder stattfinden. Das heißt, wir haben vor Weihnachten in allen betroffenen Bereichen mit Einkommensverlusten zu rechnen und das ist wie ein Schlag ins Gesicht der Kolleginnen und Kollegen in Wirklichkeit“, so Arbeiterkammer Burgenland-Präsident Michalitsch.

IV: „Bedauerliche aber notwendige Maßnahmen“

Die Industriellenvereinigung sieht den Lockdown als bedauerliche aber offenbar notwendige Maßnahme. Die Produktion müsse aber am Laufen gehalten werden, so IV-Präsident Manfred Gerger. „Die Unternehmen betreffend sei es nun wesentlich, sie keinen zusätzlichen finanziellen und bürokratischen Belastungen auszusetzen“, so Gerger.

Lockdown auch für Kultur

Der harte Lockdown gilt auch für den Kulturbereich – für Veranstaltungen, Museen und Ausstellungen. Auch in den Kulturzentren wird an Ersatzterminen gearbeitet, hieß es von den Kulturbetrieben Burgenland – Karten behalten bei Verschiebungen ihre Gültigkeit.

Bei der Jubiläumsausstellung des Landes in Schlaining ist am Freitag noch der 30.000 Besucher begrüßt worden. Ab Montag ist aber auch dort Schluss. Die Ausstellung wird auch noch das gesamte kommende Jahr zu sehen sein und war bisher ein großer Erfolg, sagte Burgkoordinator Norbert Darabos.

Stillstand für Breitensport

Der bevorstehende Lockdown betrifft auch die Sportwelt, so darf der Spitzensport weitermachen, der Breitensport kommt aber neuerdings zum Stillstand. Für Sport-Austria-Präsident Hans Niessl wäre dieser Lockdown vermeidbar gewesen, er habe schon früher für schärfere Maßnahmen plädiert. Der Breitensport ist für Niessl der große Verlierer, vor allem die Vereine und die Kinder.