Daniela
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Chronik

Nach Brand: Hilfsaktion für Mutter und Kinder

Die 42-jährige Daniela aus Sieggraben (Bezirk Mattersburg) steht vor dem Nichts. Der Mann, von dem sie sich scheiden lassen wollte, hat mutmaßlich das Wohnhaus der Familie angezündet. Nun haben die Gemeinde und die Volkshilfe Burgenland eine Hilfsaktion gestartet.

Die Frau fand vorübergehend mit ihren kleinen Kindern bei einer Freundin eine Bleibe. Das Wohnhaus der Familie ging vor zehn Tagen in Flammen auf, angezündet mutmaßlich von ihrem Mann – mehr dazu in Familienhaus zerstört: Brandstifter gefasst und in Sieggraben: Polizei bestätigt Brandstiftung. Die Frau erhebt schwere Vorwürfe gegen die Behörden. Es sei abzusehen gewesen, dass etwas passiert.

„Er hat seinen Kindern die Existenz genommen. Wenn er nur mir schaden will – aber wie kann ich meinen eigenen Kindern alles wegnehmen“, so die Frau. Daniela wollte sich nach zwölf Jahren Ehe scheiden lassen. Sie sprach von extremer Eifersucht, von Psychoterror. „Als ich zur Polizei bin und eine Wegweisung ausgesprochen wurde, wurde er auch übergriffig“, so die Frau.

Haus
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Das abgebrannte Haus in Sieggraben

Wegweisung wurde zurückgenommen

Die Wegweisung wurde aber dann von der zuständigen Sicherheitsbehörde, der Bezirkshauptmannschaft Mattersburg wieder zurückgenommen. „Mir wurde anscheinend nicht genug Glauben geschenkt. Mir wurde zugesagt, dass die Wegweisung ganz bestimmt nicht fallen gelassen wird und trotzdem war es so – aufgrund des Gespräches mit meinem Mann, anscheinend hat das mehr gewogen“, so die 42-Jährige.

BH: „Zurücknahme der Wegweisung war wohlüberlegt“

Der Bezirkshauptmann von Mattersburg, Werner Zechmeister, erklärte dazu, er wolle den Fall nicht kommentieren. Telefonisch fügte er dann doch hinzu: „Die Zurücknahme der Wegweisung ist wohlüberlegt gewesen. Ich war in Sorge, dass sich der Ehemann etwas antut, wenn man ihm die Familie wegnimmt.“ Die Frau hätte die Möglichkeit gehabt, bei Gericht eine einstweilige Verfügung gegen ihren Mann zu beantragen – das habe sie allerdings nicht gemacht, so der Bezirkshauptmann.

„Wenn die Wegweisung gehalten hätte, hätte ich gehofft, dass meine Kinder und ich zur Ruhe kommen können und mein Mann auf den Boden der Tatsachen zurück und einmal munter wird. Als die Wegweisung aufgehoben wurde, hat er mich ausgelacht und gesagt, dass mir keiner glaubt“, so Daniela. Bald darauf brannte das Haus.

Frau mit Anwalt
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Daniela mit ihrem Rechtsanwalt Nikolaus Mitrovits

Dankbar für Hilfe

Daniela lässt sich mittlerweile juristisch beraten. Rechtsanwalt Nikolaus Mitrovits auf die Frage, ob eine einstweilige Verfügung des Gerichts eine Option gewesen wäre: „Da frage ich die Sicherheitsbehörde, warum soll meine Klientin dann den einstweiligen Rechtsschutz suchen und ein Gefährdungspotential bescheinigen können, wenn selbst die Behörde dies nicht angesehen hat“, so Rechtsanwalt Nikolaus Mitrovits.

Der mutmaßliche Brandstifter ist geständig und in U-Haft. Daniela steht mit ihren Kindern finanziell vor dem Nichts. Es sind Freunde, aber auch anonyme Spender, die Daniela jetzt unterstützen. „Ich bin sehr dankbar, dass es Leute gibt, die hilfsbereit sind. Die Hilfsbereitschaft ist sehr groß und wir sind wirklich dankbar“, so die Frau.

Spendenkonten eingerichtet

Wenn Sie der Familien helfen wollen, die Volkshilfe Burgenland hat für die Mutter und ihre zwei Kinder ein Spendenkonto eingerichtet, hier der Link: Spendenkonto der Volkshilfe. Auch die Gemeinde Sieggraben hat ein Konto eingerichtet: Spendenkonto der Gemeinde