Eröffnung MAM Forschungszentrale Großhöflein
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Wirtschaft

Großhöflein: MAM-Forschungszentrale eröffnet

Die Babyartikelmarke MAM hat elf Millionen Euro in ihr neues Forschungs- und Entwicklungszentrum in Großhöflein (Bezirk Eisenstadt-Umgebung) investiert. In den kommenden Wochen übersiedeln die 42 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von der alten Zuckerfabrik in Siegendorf in das top-moderne Geothermie-Gebäude.

Die Firma MAM verkauft jedes Jahr rund 100 Millionen Babyprodukte in 60 Länder der Welt. Am neuen Standort in Großhöflein werden bestehende Produkte auf Herz und Nieren geprüft, aber auch neue Projekte entwickelt, in einer Testreihe erzeugt und in weiterer Folge auch erprobt.

„Wir arbeiten selbst in der europäischen Normung und sind auch von der europäischen Kommission in Brüssel ausgezeichnet worden, dass wir einfach wirklich genau schauen, dass diese Produkte das gesündeste sind, was man derzeit technologisch überhaupt finden kann. Und das Ganze muss noch mit Ergonomie verbunden und mit vernünftigem Material-Einsatz gemacht werden. Das muss einfach passen. Die Abstimmung, die beste Lösung zu finden, das passiert hier“, so Unternehmensgründer Peter Röhrig.

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Mitarbeiter am Entstehungsprozess beteiligt

Dafür braucht es entsprechende Forschungslabors, aber auch ein Umfeld in dem sich die derzeit 42 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wohl fühlen: hochmoderne Büroräume, eine Dachterrasse, das eigene Fitnessstudio und sogar eine Rutsche. Die Planungen erfolgten in enger Abstimmung mit den Mitarbeitern, so Sandra Chini, Mitglied der Geschäftsführung und verantwortlich für das Personal: „Wir haben schon zu Beginn, als wir ein Grundstück gesucht haben und überlegt haben, wie das aussehen soll, ganz intensiv den Austausch mit unseren Mitarbeitern gesucht und wir haben auch mit ihnen gemeinsam das Briefing mit den Architekten gemacht. Wir hatten dann zwischendurch acht Vorschläge, welche architektonischen Ideen es für dieses Konzept gibt. Auch das haben wir gemeinsam mit unseren Mitarbeitern bewertet und laufend den Austausch gesucht.“

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Geothermie-Anlage: Nachhaltigkeit im Fokus

Neben den Ideen der Mitarbeiter stand aber auch die Nachhaltigkeit im Fokus. So wurden auf dem Grundstück 20 Löcher mit einer Tiefe von rund 120 Metern gebohrt um Erdwärme nutzen zu können. "Damit schaffen wir es problemlos – auch durch den bewegten Sonnenschutz – dass wir im Winter heizen und im Sommer kühlen können.

Der Vorteil der Glasfassade im Winter ist selbstverständlich der zusätzliche solare Eintrag, deshalb geht sich das mit der Geothermie aus. Und im Sommer schaffen wir es durch die Verschattung auch zu kühlen." Kugelrund ist das Geothermie-Gebäude, denn „Babys sind rund, nicht eckig“, wie Gründer und Geschäftsführer Peter Röhrig den Projektentwicklern mit auf den Weg gab.

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Bootcamp für Schnuller und Flaschen

Herzstück des neuen Gebäudes in Großhöflein ist das Labor – das „Bootcamp für Schnuller und Flaschen“, wie Chini erklärte. Jährlich werden 12.000 Stunden für Tests aufgewendet. So werden etwa Schnuller 40 verschiedenen Testverfahren unterzogen, Babyflaschen 28. Getestet wird aber auch von den künftigen Nutzerinnen selbst, im oberen Stockwerk gibt es einen Raum, in den Mütter zum Testen eingeladen werden.

Im Labor werden mit 3D-Druckern Prototypen hergestellt oder in Testgeräten die Kochfestigkeit von Schnullern überprüft. Auch Verpackungen werden hier entwickelt, Serienproduktion gibt es am Standort allerdings nicht. Die 45 Mitarbeiter kommen laut Chini großteils aus dem Burgenland.

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Zwei weitere Ausbaustufen möglich

Röhrig gründete MAM 1976 noch in der Firma seines Vaters, heute zählt das Unternehmen rund 1.000 Mitarbeiter. Der bisherige Betrieb in Siegendorf (ebenfalls Bezirk Eisenstadt-Umgebung) wurde zu klein und so sollen nun am Standort in Großhöflein zunächst 45 Mitarbeiter ihren Job aufnehmen, wobei das Gebäude bereits auf die nächste Wachstumsstufe für 75 Kollegen ausgerichtet ist. Es kann insgesamt für 180 Mitarbeiter ausgebaut werden.

Zwei Prozent der MAM-Produkte werden in Österreich verkauft, der große Rest gehe in den Export, etwa nach Europa, Asien, die USA oder auch Brasilien, erklärte Röhrig bei dem Pressetermin. Neben dem Unternehmensstandort in Großhöflein gibt es noch einen in Wien sowie Produktionsstandorte in Ungarn und Thailand – aufgrund des Vorkommens von Naturkautschuk.

Neuer MAM-Standort in Großhöflein

Babyartikel-Hersteller MAM eröffnet in Großhöflein eine neuen Standort. In das Zentrum für Forschung und Entwicklung wurden elf Millionen Euro investiert. Die Bauarbeiten gehen nun in die finale Phase.