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Coronavirus

Lockdown für Ungeimpfte in Kraft

Vom Lockdown für Ungeimpfte ist vor allem der Handel – mit Ausnahmen der Lebensmittelgeschäfte, Apotheken und Drogerien – betroffen. Die Wirtschaftskammer befürchtet Einbußen. Auf den Straßen und Parkplätzen vor den Einkaufszentren in Oberwart war am Montag vom aktuellen Lockdown noch nicht viel zu bemerken.

Die Kundenfrequenz im EO entsprach einem normalen Montag. Hier gab es auch Geschäfte, die von Ungeimpften betreten werden dürfen. „Wir kontrollieren die Maskenpflicht mittels Security und die Exekutive kontrolliert den 3-G-Nachweis. Die ist bei uns im Haus, wie auch schon vergangene Woche bei der Gastronomie und den körpernahen Dienstleistungen, und kontrolliert jetzt auch die Geschäfte des Handels zusätzlich“, so Alexandra Wieseneder, Centermanagerin des EO Oberwart.

Webshops bedeuten mehr Arbeit und Kosten

Es ist vor allem der stationäre Handel, der durch den aktuellen Lockdown Einbußen beim Weihnachtsgeschäft befürchtet. „Ich rechne mit Umsatzeinbußen, das Weihnachtsgeschäft ist sehr wichtig für uns und natürlich gibt es Lesefreunde, die ungeimpft sind. Ich hoffe auf unseren Online-Webshop, da wird jetzt wahrscheinlich wieder rege bestellt werden. Da muss man aber dazusagen, dass der Aufwand und die Kosten für Online-Bestellungen großer sind“, so Caroline Drexler, Buchhändlerin in Oberwart.

„Der erste Lockdown-Tag hat sich nicht unbedingt als positiv herausgestellt. Man merkt sehr wohl, dass Kundinnen ausbleiben und weniger Frequenz ist. Wenn das jetzt weitergeht und sich auf die Ballsaison auswirkt, dann wird das auch nicht besser werden“, so Dagmar Gober von einem Modefachgeschäft in Oberwart.

Lockdown für Ungeimpfte: Fachhandel betroffen

Vom Lockdown für Ungeimpfte ist der Handel – mit Ausnahmen der Lebensmittelgeschäfte, Apotheken und Drogerien – betroffen. Von der Wirtschaftskammer Burgenland heißt es dazu, dass diese Maßnahme zu einem ungünstigen Zeitpunkt, nämlich in der Vorweihnachtszeit, komme. Das treffe vor allem den Fachhandel, heißt es.

Stichprobenartige Kontrollen auch im Baumarkt

Auch Baumärkte dürfen seit Montag von Personen, die die 2-G-Regel nicht erfüllen, nicht betreten werden. „Wir merken noch nichts. Ich denke, das liegt einerseits daran, dass wir gerade etwas außerhalb der Saison sind, und andererseits sicher, dass unsere Kunden sehr verantwortungsvoll sind und ich davon ausgehe, dass die meisten unserer Kunden geimpft sind. Wir führen stichprobenartige Kontrollen durch“, so Philipp Magdits, Geschäftsführer Lagerhaus Südburgenland.

Der Lockdown für Ungeimpfte gilt vorerst für zehn Tage. Derzeit wird aber bereits über weitere Verschärfungen diskutiert. Der burgenländische Handel sei nicht erfreut über den aktuellen Lockdown für Ungeimpfte, sagte auch Handelsobfrau Andrea Gottweis. „Obwohl man als vernünftiger Mensch in dieser Situation auch Maßnahmen einsehen muss und sehen muss, dass sie gerechtfertigt sind“, fügte sie hinzu.

Entschädigung für Unternehmer gefordert

Für den Handel sei es dennoch ein „ungünstiger“ Zeitpunkt, weil die Vorbereitungen für das Weihnachtsgeschäft laufen und die Kunden in einer „guten Kauflaune“ waren. „Durch diese Maßnahmen ist das jetzt wieder unterbrochen“, so Gottweis. Besonders die Modebranche, der Lederwaren- und Sportartikelhandel – also der Fachhandel sei nun besonders von dieser Maßnahme betroffen.

„Das ist ein großes Problem. Natürlich wird es Entschädigungen geben müssen, sonst werden es viele Unternehmer nicht schaffen diesen neuerlichen Anschlag durch die Pandemie zu überstehen“, sagte Gottweis im Interview mit ORF-Burgenland-Redakteur Kurt Krenn.