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Coronavirus

Lockdown für Ungeimpfte ab Montag

Der bundesweite Lockdown für Ungeimpfte ab Montag, 15. November, 0.00 Uhr ist am Sonntag beschlossen worden. Das wurde Sonntagmittag bei einer Pressekonferenz von Kanzler Alexander Schallenberg (ÖVP) bekannt gegeben. Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) wollte dazu kein Interview geben, aber es gibt ein Statement aus seinem Büro.

Auch das Burgenland – das nach wie vor die höchste Impfquote im Bundesländervergleich vorweisen kann – trägt die Maßnahmen mit. Man habe sich mit allen Bundesländern auf das Vorziehen der Stufe fünf geeignet, hieß es aus dem Büro des Landeshauptmannes. Das Burgenland will aber vom Gesundheitsministerium eine klare Vorgabe was den dritten Stich und die Impfung für Fünf- bis 12-Jährige betrifft, sowie eine Anpassung der Gültigkeit der Zertifikate. Außerdem will man eine Sicherstellung der PCR-Kapazitäten seitens des Bundes. Die Logistik des Landes dafür gebe es.

Doskozil: Treffen mit Experten am Montag

Was eine Impfpflicht für den Gesundheitsbereich betrifft, lautet die Linie: Eine Diskussion darüber sei in Ordnung, eine Umsetzung in dieser kritischen Phase sei allerdings nicht gut. Weil es es dazu kommen könne, dass das Gesundheitspersonal nicht mehr den Dienst antrete, hieß es. Doskozil wird sich am Montag mit Experten im Land treffen, eine Präsentation der weiteren Vorgehensweise wurde für Dienstag angekündigt.

Schützungsweise Lockdown für 45.000 Burgenländer

Sonntagvormittag versammelten sich im Kanzleramt Kanzler Alexander Schallenberg (ÖVP), Vizekanzler Werner Kogler und Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (beide Grüne), sowie mehrere Fachminister. Die Landeshauptleute wurden per Video zugeschaltet. Der Ungeimpften-Lockdown betrifft laut einer Schätzung der APA rund zwei Millionen Menschen in Österreich und wurde am Sonntagabend vom Hauptausschuss des Nationalrats bestätigt. Der Lockdown ist vorerst auf zehn Tage befristet – mehr dazu in Lockdown für Ungeimpfte ab Montag.

Kontrolliert werden soll der Lockdown durch ein „engmaschiges Netz“, kündigte Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) an. Wie viele Menschen im Burgenland konkret betroffen sind, lässt sich nicht genau festmachen – laut Koordinationsstab Coronavirus sind rund 45.000 Menschen im Burgenland ungeimpft, beziehungsweise ungeimpft, aber genesen.

2-G-Kontrolle,Handy
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Der 2-G-Nachweis wird kontrolliert werden

Einschränkungen ohne 2-G-Nachweis

Von den Ausgangsbeschränkungen betroffen sind Personen, die weder über ein gültiges Impfzertifikat verfügen noch nachweisen können, in den letzten 180 Tagen eine Coronavirus-Infektion überwunden zu haben. Schon bisher waren sie von Lokalbesuchen, oder vom Zutritt zu Sportanlagen und Friseuren ausgeschlossen. Neu ist für Ungeimpfte nun, dass sie auch beim Einkaufen auf die Versorgung mit Grundgütern des täglichen Lebens beschränkt werden.

Arzt, Schule und Arbeit möglich

Weiterhin möglich bleibt der Gang zum Arzt oder zur Apotheke und zu sonstigen Gesundheitsdienstleistungen, oder der Weg zur Impfung. Auch der Gang in die Kirche, zur Schule oder Universität wird möglich sein, ebenso Bewegung im Freien. Kinder unter zwölf Jahren sind von den Beschränkungen gänzlich ausgenommen. Erstgeimpfte können sich mit einem PCR-Test „freitesten“. Am Arbeitsplatz gilt ab Montag die 3-G-Regel ohne Ausnahme.

ORF-Redakteurin Gabi Schiller fragte am Sonntag in Wolfau und Markt Allhau (beides Bezirk Oberwart) nach, was die Burgenländerinnen und Burgenländer zu diesem Lockdown für Ungeimpfte sagen.

Umfrage in Wolfau und Markt Allhau zu dem Lockdown für Ungeimpfte