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Umwelt

Konzepte gegen Bodenversiegelung

In puncto erneuerbarer Energie ist das Burgenland Vorreiter, auf der anderen Seite sind pro Burgenländer 510 Quadratmeter Fläche zubetoniert, so viel wie in keinem anderen Bundesland. Mit neuen Konzepten soll dem entgegengewirkt werden.

Flächen, die für Siedlung, Verkehr, Gewerbe oder Bergbau genutzt werden, sind teilweise versiegelt. Versiegelung bedeutet den dauerhaften Verlust biologisch produktiven Bodens für Siedlungs- und Verkehrszwecke, aber auch für intensive Erholungsnutzungen, Deponien, Abbauflächen, Kraftwerksanlagen und ähnliche Intensivnutzungen. Der versiegelte Anteil lag in den letzten drei Jahren bei rund 41 Prozent. Das entspricht rund 15-20 Quadratkilometer pro Jahr.

Die negativen ökologischen und ökonomischen Effekte, die durch Bodenversiegelung entstehen, sind zum Beispiel der Verlust der biologischen Funktionen, erhöhtes Hochwasserrisiko und Verlust der Staubbindung (Quelle: Umweltbundesamt).

Gemeinsam statt Fleckerlteppich

Das Land versucht bereits bodenverbrauchssparendes Bauen zu forcieren: Höhere Förderungen für den Kauf und das Sanieren von alten Häusern, Leerstandsmanagement und Entsiegelungsprämien sollen dem Trend entgegenwirken.

Trotzdem wird gebaut, aber mit neuen Konzepten: Gemeinsam statt Fleckerlteppich. Unmittelbar neben der Fürstenfelder Schnellstraße (S7) im Bezirk Jennersdorf zum Beispiel entsteht ein Wirtschaftspark, an dem alle Gemeinden des Bezirks beteiligt sind.

Auch im Bezirk Oberpullendorf sollen Unternehmen in die Region gelockt werden und hunderte Arbeitsplätze entstehen. Ein neuer Wirtschaftspark für fast alle Gemeinden anstatt vieler einzelner wird an der Burgenland Schnellstraße (S31) gebaut, auf das Dach kommt eine Photovoltaik-Anlage. Das Burgenland setzt künftig neben dem Wind auf die Kraft der Sonne, wenn es um Grüne Energie geht.

Wissenschafter zu Klimaschutz im Burgenland

Gernot Stöglehner, von der Universität für Bodenkultur in Wien, ist zu Gast und spricht über das Thema Klimaschutz im Burgenland.

Null Emissionen bis 2030

„Wir haben im Burgenland zwei Millionen Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr. Unser Ziel ist definiert, wir wollen bis 2030 null Emissionen haben. Dieses Ziel verfolgend müssen wir die Dächer nutzen. Wir haben 4.000 solcher Paneele bereits bestellt und wir verbauen drei Photovoltaikanlagen pro Tag auf Haushaltsdächern im Burgenland. Und gleichzeitig brauchen wir auch die Flächenanlagen, weil nur so schaffen wir die Null-Emissionen bis 2030“, sagt Stephan Sharma von der Energie Burgenland.