Das Marianum in Steinberg-Dörfl ist eine Institution im Bezirk Oberpullendorf. Nun muss der Schulbetrieb mit Ende des Schuljahres 2025 eingestellt werden. „Wir werden weniger Schwestern. Wir haben eben schon lange überlegt, wie lange können wir die Schule noch halten. Außerdem muss einiges in die Schule investiert werden, das kann der Orden auf Dauer nicht halten“, so Provinzoberin Schwester Consolata.

Mehr als nur Wissensvermittlung
Seit 1885 wird im Marianum unterrichtet – zuletzt als Mittelschule mit Tagesbetreuung und als zweijährige Wirtschaftsfachschule. Den Schwestern war und ist es wichtig, mehr als nur reine Wissensvermittlung anzubieten. „Die Fähigkeit zu entdecken, welche Anlagen und welche Schwerpunkte und Stärken der Mensch in sich trägt. Soziale Kompetenz, Kreativität und die musische Ausrichtung sind von großer Bedeutung“, so Generaloberin Schwester Johanna.
Wichtig im burgenländischen Bildungswesen
Das Marianum nimmt in der Geschichte des burgenländischen Bildungswesens eine wichtige Rolle ein. Vor 100 Jahren wurde hier die erste Ausbildungsstätte für Lehrer im Burgenland eingerichtet. „Als das Burgenland neu geboren wurde, ist auch die Lehrerinnenbildungsanstalt im Burgenland hier entstanden“, so Schwester Johanna.
Von Seiten der Bildungsdirektion heißt es, dass es für die 203 Schülerinnen und Schüler genügend Kapazitäten im Bezirk gibt – und auch für die 27 Lehrkräfte werde man Beschäftigungsmöglichkeiten finden. Endgültig schließen wird das Marianum mit Ende des Schuljahres 2025.
ÖVP will runden Tisch
Die ÖVP bedauere die Entscheidung und fordere einen runden Tisch zur Zukunft des Schulstandortes, sagte ÖVP-Landtagsabgeordneter Patrik Fazekas. „Es ist wichtig, dass alle handelnden Personen des Landes, der Gemeinde und des Ordens an einen Tisch geholt werden, um über weitere Möglichkeiten des Schulstandortes Steinberg zu beraten“, so Fazekas in einer Aussendung.