Doskozil
ORF/Philip Dirnbeck
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Coronavirus

Doskozil gegen Verschärfungen im Burgenland

Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) hat am Donnerstagnachmittag das weitere Vorgehen in der Coronaviruskrise präsentiert. Das Burgenland habe sein Ziel bei der Impfquote erreicht, die Lage in den Spitälern sei stabil, deshalb sei er momentan gegen verschärfte Maßnahmen im Burgenland, er sei aber trotzdem vorsichtig.

Das Burgenland habe sein Ziel mit 10.000 zusätzliche Erstimpfungen bis zum 11. November erreicht. Die burgenländische Bevölkerung trage Eigenverantwortung und sei dem Aufruf, sich impfen zu lassen, gefolgt und darauf sei er stolz. Es sei wichtig gewesen, die Burgenländerinnen und Burgenländer beim Thema Impfen ins Boot zu holen, denn die Impfung „ist der wichtigste Aspekt bei allen Maßnahmen“, sagte Doskozil am Donnerstagnachmittag bei einer Pressekonferenz in Eisenstadt. Und das zeige sich im Burgenland auch in den Spitälern, denn trotz hoher Inzidenz sei die Lage in den Krankernhäusern stabil. Das Burgenland weist mit einer Impfquote von rund 81 Prozent der impfbaren Bevölkerung und rund 73 Prozent der Gesamtbevölkerung die höchste Durchimpfungsrate unter allen Bundesländern auf.

Bei dem Coronagipfel am Freitag mit den Ländern und der Bundesregierung werde er auch damit argumentieren. Er sehe ein, dass man in der jetzigen Phase nicht großartig über Lockerungen diskutieren könne, es müsse aber auch klar sein, dass man im Burgenland bewiesen habe, wie man mit dieser Pandemie umgehen müsse. „Wir wollen nicht mit anderen in einen Topf geworfen werden“, so Doskozil.

Glaubwürdigkeit steht auf dem Spiel

Die Burgenländerinnen und Burgenländer würden nicht einsehen, wenn man jetzt mit anderen Bundesländern, die weit schlechter dastünden, gleichziehen würde und die Maßnahmen verschärfen würde. „Wenn man im Burgenland das Gleiche macht wie in Oberösterreich, dann fragt sich die Bevölkerung, wozu das Ganze“, so Doskozil. Vor eineinhalb Jahren sei er für einheitliche Regeln für ganz Österreich gewesen. „Dieser Weg wurde nicht beschritten", jetzt wieder umzukehren, sei für ihn nicht richtig, denn es gehe hier um Glaubwürdigkeit. Keiner würde verstehen: Warum bin ich jetzt impfen gegangen“, sagte Doskozil, der generell forderte: „Man kann den Menschen nicht immer nur repressiv begegnen, sondern man muss ihnen auch motivierend begegnen.“

Inzidenzen im Auge behalten

Er sei trotzdem vorsichtig. Die hohen Inzidenzen schlagen sich immer zeitlich versetzt in den Spitälern nieder und deswegen werde man auch im Burgenland die Lage in den nächsten zwei Wochen genau beobachten. Danach könne man mit Experten beraten, was die Entwicklungen für die Zukunft bedeuten. Derzeit hat das Burgenland laut AGES-Morgenauswertung eine 7-Tage-Inzidenz von 357,8.

„Wir müssen mit diesem Virus umgehen lernen. Denn eines wollen wir nicht – einen Lockdown, ein Runterfahren der Wirtschaft und einen Lockdown in den Schulen.“ Das sollte es aus seiner Sicht nicht mehr geben, so Doskozil.