Gegenüber vom Schloss Esterhazy steht der Rohbau des neuen Hotels. Es soll den Tourismus im Nordburgenland weiter ankurbeln, so Ottrubay: „Der Raum Eisenstadt beginnt sich zu einem urbanen Zentrum zu entwickeln und urbane Zentren sind ein bisschen anders organisiert. Da hat man auch ein anderes Angebot: Das ist manchmal ein bisschen höherpreisig, das geht halt ins Städtische hinein und ich glaube, mit diesem Hotel setzten wir einen wichtigen Akzent auf dem Weg zu dieser Entwicklung.“ Esterhazy wolle mit dem Projekt einen „Anker setzen für die Weiterentwicklung der Stadt und des nördlichen Burgenlands“, erklärte Ottrubay. Die „einfache pannonische Romantik mit einer Schilfhütte“ – „das geht seinem Ende entgegen, man hat ganz andere Ansprüche.“ Im obersten Stockwerk des Hotels entsteht eine Roof-Top-Bar, die auch für Nicht-Hotelgäste zugänglich ist.

Der Rohbau wurde dieser Tage fertig gestellt, jetzt gehe es um den Einbau der Fenster, die Natursteinfassade und den Innenbereich, erklärte der Leiter von Esterhazy Immobilien, Jürgen Narath. Er verwies auch auf die Nachhaltigkeit des Projekts, so werde etwa auch der Gebäudekomplex an das Biomasse-Fernwärmenetz angeschlossen.
Architekt: Gebäudeensemble ins Gelände integrieren
Laut Architekt Karlheinz Boiger habe der Bauherr keine Kosten gescheut, womit sehr hochwertige Materialien zum Einsatz kommen. Eine Herausforderung beim Bau sei die schwierige Hanglage mit vier Geschossen Höhenunterschied gewesen, erklärte Boiger. Auch wollte man die neuen Gebäude an die benachbarten – das Barockschloss und die ehemalige Zweigstelle der Nationalbank – anpassen: „Dieses doch relativ dichte Gebäudeensemble sehr gut ins Gelände zu integrieren und in den Stadtkern zu integrieren, deswegen auch die Höhen anzupassen und in den Fassaden und in der äußeren Gestaltung ein bisschen mit der Umgebung zu spielen.“
Steiner: Projekt ermöglicht Eisenstadt Höchstform
Für Eisenstadt habe das Projekt jedenfalls touristisch und wirtschaftlich eine große Bedeutung, so Bürgermeister Thomas Steiner (ÖVP). Bisher habe es in der Landeshauptstadt zu wenige Hotelbetten gegeben, wodurch man etwa bei der Abhaltung großer Kongresse Probleme hatte: „Dieses Hotelprojekt wird neue Maßstäbe setzen“, zeigte sich Steiner überzeugt.
Esterhazy: Investition von 55 Millionen Euro
In unmittelbarer Nähe zum Hotel werden 60 Eigentumswohnungen in vier Gebäudeblöcken gebaut – 90 Prozent der Wohnungen sind bereits verkauft. Die Wohnungen haben eine Größe zwischen 45 und 150 Quadratmeter. Für den Bürokomplex wurde das Gebäude der Alten Gebietskrankenkasse entkernt, insgesamt stehen hier auf vier Ebenen 3.000 Quadratmeter zur Verfügung. Die 120 Hotelzimmer sind zumindest 24 Quadratmeter groß, logieren können die Gäste auch in einer der drei Suiten mit 50 Quadratmetern – und Blick auf das Schloss Esterhazy. Einen guten Ausblick hat man auch von der Rooftop-Bar.
Der Wohnbau wird im Juli 2022 an die neuen Eigentümer übergeben, das Hotel und der Bürokomplex geht im September des gleichen Jahres in Betrieb, zeitgerecht zum von Esterhazy ausgerichteten Herbstgold-Festival. In Summe investiert Esterhazy rund 55 Millionen Euro in das Projekt Schlossquartier. „Wir planen bis 2025 Investitionen in der Höhe von über 225 Mio. Euro, vor allem im Bereich der Immobilien“, so Ottrubay.