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Chronik

264 Awarengräber in Mattersburg entdeckt

Dass das Burgenland schon seit Urzeiten besiedelt ist, ist keine Neuigkeit mehr – dadurch gibt es immer wieder besondere archäologische Funde. Am Ortsrand von Mattersburg wurden insgesamt 264 awarische Gräber entdeckt, die bis ins 5. Jahrhundert datieren. Sie folgert aus ihnen, dass es mindestens vier Einwanderungswellen gegeben haben muss.

Seit elf Jahren erforscht die Archäologin Dorothea Talaa unter anderem die Umgebung von Mattersburg, unter dem Hügel neben der Schnellstraße hat sie mittlerweile 264 Awarengräber entdeckt. Acht dieser Gräber sind derzeit geöffnet. In den Gräbern der Krieger finden sich Messer und Gürtelschnallen, in jenen der Frauen und Kinder Ohrringe und Armreifen.

Besonderheit: Viele Glasgefäße gefunden

Unter den Grabbeigaben sind aber auch Gefäße – fast schon eine kleine Sensation ist der perfekte Zustand eines Weinbechers aus Glas, der nicht einmal einen Kratzer abgekriegt hat. „Es war wahrscheinlich eher Rotwein als Weißwein, aber wie gesagt, in fast jedem Grab haben wir eine Weinkanne oder eine Weinflasche, aus Keramik oder Glas, und ein Trinkgefäß, gefunden. So viel Glasgefäße, wie wir sie hier haben, gibt es meines Erachtens kaum wo anders, zumindest nicht in Ostösterreich“, so Talaa.

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Aufgrabungen Mattersburg
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264 Awarengräber wurden entdeckt
Aufgrabungen Mattersburg
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Sie datieren bis ins fünfte Jahrhundert
Aufgrabungen Mattersburg – Fundstück
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In den Gräbern finden sich viele Fundstücke
Diverse Fundstücke: Krüge, Weinbecher, Ketten Ohrringe
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Krüge, Weinbecher, Ketten, Gürtelschnallen
Weinbecher
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Weinbecher aus Glas
Aufgrabungen Mattersburg
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Nachdem die archäologische Arbeit erledigt ist, werden die Gräber wieder zugeschüttet

Funde deuten auf Einwanderungswellen hin

Die Funde deuten auf mindestens vier Einwanderungswellen hin, erklärte die Archäologin. Die Stadtgemeinde unterstützt die Grabungen, so Bürgermeisterin Ingrid Salamon (SPÖ): „Wenn wir ein neues Rathaus kriegen und das sollte jetzt bald der Fall sein, dann sind natürlich auch Räumlichkeiten geplant, wo man diese Ausgrabungen ausstellt, und wo sie natürlich für die jetzige Bevölkerung und auch für unsere zukünftige Bevölkerung zu besichtigen sein werden.“ Nachdem die archäologische Arbeit erledigt ist, werden die Gräber wieder zugeschüttet.