Markus Ulram, Christian Sagartz, Patrik Fazekas
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Politik

ÖVP-Rückendeckung für Bundesregierung

Die aufgetauchten Chatprotokolle rund um Ex-Bundeskanzler Sebastian Kurz, sind noch immer die Causa prima. Ex-Außenminister Alexander Schallenberg hat das Kanzleramt übernommen. Die Kritik an Kurz und seinem Umfeld ist groß – teilweise auch innerhalb der Partei. Von der burgenländischen ÖVP gibt es aber Rückendeckung für Türkis-Grün.

Erstmals seit den Hausdurchsuchungen am 6. Oktober und dem Auftauchen zahlreicher Chats aus dem Umfeld von Sebastian Kurz trat am Montag die burgenländische ÖVP-Spitze gemeinsam auf – und stärkte der türkis-grünen Bundesregierung den Rücken. „Es ist richtig, dass wir keine Parteiorganisation sind, die beim ersten Gegenwind die Fahnen in die andere Richtung streckt“, so Landesparteiobmann Christian Sagartz.

Christian Sagartz
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ÖVP-Landesparteiobmann Christian Sagartz

„Regierung an Taten messen“

Gegenwind kommt etwa aus Tirol oder der Steiermark. Aus dem Burgenland hieß es am Montag, man müsse die Bundesregierung jetzt an Taten messen. „Tatsache ist, dass es eine Situation gibt, wo viele verwirrt sind – was tut sich da, was ist aus dem was gesagt wurde und geschrieben wurde abzuleiten. Viele sind verärgert, auch über die Vorverurteilungen und es gibt natürlich auch eine Enttäuschung. Ich war die letzten Tage viel unterwegs, habe unterschiedlichste Stimmungen wahrgenommen, aber das kann ich, glaube ich, sagen, hinter dieser Neuaufstellung steht die burgenländische Volkspartei und ihre Funktionäre“, so Sagartz.

Die ÖVP sucht den Kontakt zur Basis – mit einer Informationsoffensive will man den Burgenländerinnen und Burgenländern das kürzlich präsentierte Klimaticket schmackhaft machen. Geplant sind Online-Informationsveranstaltungen und Verteilaktionen.

SPÖ kritisiert ÖVP-Haltung

Von SPÖ-Landesgeschäftsführer Roland Fürst hieß es am Montag dazu: „Während sich immer mehr ÖVP-Länderorganisationen vom System Kurz abwenden, verhält sich die burgenländische ÖVP noch ganz türkis und schwört dem ehemaligen Kanzler die Treue." Die ÖVP stelle sich damit auf jene Seite, „die für dieses verrottete türkise Sittenbild stehen“, so Fürst.

NEOS: „Beschwichtigungsversuche“

NEOS-Landessprecher Eduard Posch hieß es Montag, die ÖVP wolle sich über den Skandal „hinweg schwindeln“. „Die türkise ÖVP muss endlich anfangen die eigenen Fehler einzugestehen und daraus die Konsequenzen ziehen“, so Posch.