Fragerunde der Diözese in Oberwart
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Religion

Befragung: Kirche sucht neue Wege

Papst Franziskus will, dass sich katholische Christinnen und Christen weltweit an Veränderungen ihrer Kirche beteiligen. In Oberwart hat dazu am Sonntag die Auftaktveranstaltung stattgefunden. Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten sagen, was sie an „ihrer“ Kirche stört und was sie sich wünschen.

Papst Franziskus hat die Menschen weltweit eingeladen hinzusehen, hinzuhören und mitzureden um in der katholischen Kirche Veränderungen herbeizuführen. Es soll ein gemeinsamer Weg gefunden werden um die Weltkirche zu erneuern. Diesem Ruf aus dem Vatikan folgten am Sonntag rund 200 Christinnen und Christen nach Oberwart, um Verbesserungsvorschläge zu unterbreiten.

Fragerunde der Diözese in Oberwart
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Unter dem Thema „Was brauchst du, Kirche? Was brauchst du, Burgenland“ können sich alle Menschen an dem geplanten Reformprozess beteiligen, sagte der Generalvikar der Diözese Eisenstadt, Michael Wüger: „Deshalb ist es zuallererst ein Prozess des Hinhörens, auf die Leute zu hören – nicht nur die, die ohnehin da sind, die in kirchlichen Gemeinschaften ihre Heimat gefunden haben, sondern auch hinauszuschauen: Leute anzusprechen, die jetzt nicht unbedingt im pfarrlichen Umfeld sind, auch mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Dazu sollen auch pfarrliche Veranstaltungen dienen, wo auf Basis dieses synodalen Weges eingeladen wird, ins Gespräch zu kommen.“

Diözese Eisenstadt holt Feedback ein

In der Inform- Halle in Oberwart konnten Gläubige am Sonntag in einer großen Veranstaltung offen sagen, was sie an der Kirche stört, und was sie sich wünschen würden.

Kritik und Verbesserungsvorschläge

Es kamen auch Menschen aus Kultur, Gesellschaft und Wirtschaft, die im Burgenland leben oder arbeiten, über Videobotschaften zu Wort – wie Klimaexperte Marcus Wadsak, Stephan Scharma, Vorstandsvorsitzender Energie Burgenland, und Schriftstellerin Katharina Graf-Janoska, oder sie diskutieren in Podiumsrunden mit. Es wurden Missstände aufgezeigt, aber auch Vorschläge gemacht. Auch die rund 200 Zuhörerinnen und Zuhörer im Publikum hatten die Möglichkeit, sich zu Wort zu melden und da wurde auch nicht mit Kritik an der Kirchenführung gespart: „Ich weiß nicht, was da oben nicht stimmt. In der Personalpolitik der Diözese gibt es enormen Aufholbedarf.“

Fragerunde der Diözese in Oberwart
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Die Kirche wolle die Anliegen der Menschen ernst nehmen um so eine lebendige Kirche der Zukunft zu gestalten, so Wüger. Derartige Veranstaltungen soll es in den kommenden Monaten noch viele geben. Die Vorschläge aus allen Diözesen der Welt sollen im Jahr 2023 bei einer Bischofssynode im Vatikan mit Papst Franziskus diskutiert werden.