Vollversammlung von Bio Austria
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Landwirtschaft

Bio-Austria feiert 40-jähriges Bestehen

Der Verein Bio-Austria-Burgenland ist die Interessensvertretung der Bio-Landwirte und feiert heuer sein 40-jähriges Bestehen. Der Verein sieht sich auch als Bildungsinstitution und will das Land Burgenland bei der Umsetzung der Biowende unterstützen.

Insgesamt gibt es im Burgenland 1.100 Biobauern. Rund 800 davon sind freiwillig Mitglied beim Verein Bio-Austria-Burgenland. Geschäftsführer von Bio-Austria-Burgenland ist Ernst Trettler. Er führt die Mitgliederzahl auf die hohen Qualitätsstandards vom Verein Bio Austria zurück. „Wir haben eigene Produktionsrichtlinien. Das heißt, es gibt für Bio-Austria-Ware im Getreidebereich, wo das Burgenland groß ist, eine eigene Nachfrage. Die Bio-Austria-Ware wird im Export extra nachgefragt, weil einfach eine eigene Qualitätssicherung dahinter steht“, so Trettler.

Betrachtet man die Zahlen, gehört das Burgenland bereits vor der vom Land eingeleiteten Biowende zu den Vorreitern in Österreich. Bundesweit sind durchschnittlich 26,5 der landwirtschaftlichen Betriebe biologisch. Im Burgenland liegt der Anteil der Biobauern im Jahr 2019 bei 34 Prozent. Nach der eingeleiteten Biowende und den Umstiegsförderungen wirtschaften 37 Prozent biologisch – bis 2027 will das Land die Quote auf 50 Prozent steigern.

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Bio Austria hilft bei Biowende

Der Verein Bio-Austria sieht seine Kernaufgaben in der Öffentlichkeitsarbeit, in der Bildung und in der Information seiner Mitglieder. Geschäftsführer Ernst Trettler bietet zum 40-Jahr-Jubiläum auch Unterstützung bei den Zielen der 2019 vom Land Burgenland eingeleiteten Biowende an – mehr dazu in Bioberatung des Landes gestartet. Der Anteil von Biolebensmittel in landesnahen Großküchen soll bis Jahresende auf 50 Prozent gesteigert werden.

„Wir unterstützen gerne die Verantwortlichen in diesem Bereich. Wir brauchen die Küchenleiter, die müssen wir gewinnen. Die müssen die Rezepturen umstellen und die Biolebensmittel bestmöglich verkochen. Die nackten Zahlen der Vorgaben bringen noch lange kein gutes Biogericht auf den Teller“, so Trettler.

Vollversammlung von Bio Austria
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Franz Traudtner, Obmann von Bio-Austria-Burgenland

Die Befürchtung der Landwirtschaftskammer Burgenland, dass es zu einer Übersättigung des Bio-Marktes und damit zu einem Preisdumping kommt, teilte Bio-Austria nicht. Der Absatz der Biolebensmittel steige seit 20 Jahren stetig, der Markt sei noch lange nicht ausgeschöpft, so die Bundesobfrau von Bio-Austria Gertraud Grabmann. Bio-Austria plädierte zum 40-Jahr-Jubiläum im Burgenland für einen Ausbau der Veredelungsbetriebe in der Biolandwirtschaft Österreichs.

Biobauern der ersten Stunde feierten

Das 40-jährige Jubiläum von Bio-Austria feierten auch die Biobäuerinnen und Biobauern der ersten Stunde mit dem Verein. Erika Friedl aus Lackendorf kam mit ihrer Enkelin, die jetzt den Biomischbetrieb in dritter Generation führt. Vor 41 Jahren stellte die Familie auf Bio um. „Es ist der einzig richtige Weg. Der Kunstdünger hat keine Zukunft, sagten wir. Jedes Jahr müsse man spritzen und jedes Jahr kommt das Unkraut wieder“, so Friedl. „Man hat uns eigentlich als Spinner bezeichnet, aber wir haben nie bereut, dass wir umgestellt haben“, meinte Ida Traupmann aus Strem.