Zu Jahresbeginn wollte der 61-Jährige noch als FPÖ-Kandidat um das Bürgermeisteramt in Mattersburg kämpfen. Nach innerparteilichen Protesten hatte er das aufgegeben und präsentierte am Freitag sein neues Vorhaben. Mattersburg brauche Veränderung, sagte er im Interview mit ORF-Redakteurin Patricia Spieß.
„Weil hier wirklich Politik gemacht wird, die nicht nachvollziehbar ist. Das ist ein Hinterherlaufen, ein Durcheinander – man sieht das beim Rathaus, man sieht das bei der Öffnung des Bachbettes. Insgesamt wird hier nicht Politik für den Bürger gemacht und genau das wollen wir ändern. Wir wollen eine bereite Bewegung sein für alle Mattersburger, deshalb haben wir uns entschlossen, gemeinsam mit sehr vielen Mitstreitern zu kandidieren“, so Tschürtz.
Tschürtz gibt sich zuversichtlich
Mit an Bord ist der Ex-Freiheitliche Peter Pregl, der derzeit für die „Liste Zukunft Mattersburg“ im Gemeinderat sitzt. Zuvor war er bei der FPÖ und auch bei Manfred Köllys Bündnis Liste Burgenland (LBL). Auf die Frage, wie er seine Chancen einschätze, gab Tschürtz keine konkrete Antwort. Er glaube, dass es wichtig sei, dass die Bürger erkennen, dass es eine „breite Bewegung ist, eine breite Bewegung für alle – und genau dort wollen wir hin.“
Deshalb kandidiere er auch nicht für die FPÖ, denn es brauche eine neue Bewegung, die nicht nur parteipolitisch ausgerichtet sei, sondern der sich jeder anschließen könne. „Ich bin überzeugt davon, dass das sehr sinnhaft ist, denn als FPÖ-Klubobmann kann ich natürlich sehr viel bewirken in der Zusammenarbeit mit Mattersburg – mit Anträgen, mit allem, was man so braucht und daher ist die Landesunterstützung sehr, sehr wichtig.“
Die FPÖ hat derzeit ein Mandat im Mattersburger Gemeinderat, wird aber laut Tschürtz dort nicht mehr antreten. FPÖ-Landesobmann Alexander Petschnig nimmt die Kandidatur gelassen. Er sagte, immer wieder gebe es FPÖ-nahe Namenslisten.
SPÖ hat Absolute im Gemeinderat
Mattersburg ist seit Jahren SPÖ-geführt. Im Gemeinderat hat die SPÖ die absolute Mehrheit. Ingrid Salamon ist seit rund zwanzig Jahren Bürgermeisterin. Im Dezember folgt ihr planmäßig Stadträtin Claudia Schlager, sie tritt dann als Bürgermeisterin und SPÖ-Spitzenkandidatin bei der Gemeinderatswahl an – mehr dazu in Mattersburg: Schlager folgt Salamon als Bürgermeisterin