Paul Schmidt, Martin Selmayr, Hans Peter Doskozil und Verena Dunst
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Politik

EU-Akzeptanz im Burgenland besonders groß

Zu den Menschen gehen und zuhören – mit diesem Ziel ist Martin Selmayr, Vertreter der EU-Kommission in Österreich, seit Montag durch das Burgenland geradelt. Laut einer aktuellen Meinungsumfrage ist die Akzeptanz der EU im Burgenland besonders groß ist.

Auf seiner „EU-Zukunftstour“ durch das Burgenland wurde Selmayr vom Generalsekretär der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik, Paul Schmidt, begleitet. Dieser präsentierte am Mittwoch bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) und Landtagspräsidentin Verena Dunst eine Meinungsumfrage. Demnach sind die Burgenländerinnen und Burgenländer im Vergleich mit den anderen Bundesländern an der EU besonders interessiert.

Grafik über die Auswirkungen der EU-Mitgliedschaft
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Jeder Zweite sieht positive Veränderung durch EU

Auch die EU-Akzeptanz sei hierzulande am größten, sagte Schmidt. Auf die Frage, ob man in im Bundesland etwas von der Mitgliedschaft in der EU merke, habe jeder Zweite „Ja, vor allem Positives“ gesagt, 17 Prozent hätten mit „Ja, vor allem Negatives“ geantwortet und zirka ein Drittel der Befragten habe gesagt, dass es keinen Unterschied mache, ob das Burgenland Mitglied der EU sei oder nicht.

Hans Peter Doskozil begrüßt die ankommenden Radfahrer Martin Selmayr und Peter Schmidt
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LH Hans Peter Doskozil begrüßt EU-Botschafter Martin Selmayr und Paul Schmidt

Lob für burgenländisches Impf-Modell

Selmayr lobte die Zusammenarbeit der Volksgruppen im Burgenland und die vergleichsweise hohe Corornavirus-Impfquote. Er finde es sehr gut, was die burgenländische Politik mache. „Das burgenländische Modell, Anreize zu setzen, um die letzten Prozent der Noch-nicht-Geimpften an Bord zu bringen, ist aus unserer Sicht sehr erfolgreich und könnte auch in anderen Teilen Europas Schule machen“, so Selmayr.

Martin Selmayr im „Burgenland heute“-Gespräch

Es gebe im Burgenland ganz viel Bereitschaft, über Europa zu diskutieren, erzählte Selmayr im „Burgenland heute“-Gespräch mit Martin Ganster. Die Klimapolitik und der soziale Ausgleich seien große Themen: „Wie schaffen wir es, diese große Wende, die das für unsere Gesellschaft und Wirtschaft bedeutet, so zu machen, dass sie nicht auf dem Rücken der Schwächeren ausgetragen wird.“ Viele Junge würden sich Sorgen um Mobilität machen.

Doskozil: Große Lösungen von der EU erwartet

Laut Landeshautmann Doskozil hat das Burgenland besonders vom EU-Beitritt profitiert. Die großen Zukunftsthemen, um die sich die EU kümmern müsse, seien Klimaschutz, Soziales und Migration. Seiner Erfahrung nach würden sich die Burgenländer von der EU die großen Lösungen erwarten. Man erwarte sich zum Beispiel bei der Klärung der Migrationsfragen ein Zusammenstehen der Nationalstaaten. Zur EU-Mitgliedschaft gebe es keine Alternative. Die negativen Folgen eines Austritts sehe man an den Versorgungsproblemen in Großbritannien, so Doskozil.