Ausgrabungen Podersdorf
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Chronik

Archäologische Grabungen in Podersdorf

Zwischen Podersdorf und Illmitz führen Archäologinnen und Archäologen derzeit wieder wissenschaftliche Grabungen durch. Dabei wird untersucht, wie stark das Gebiet schon im 2. und 3. nachchristlichen Jahrhundert, also unter den Römern, landwirtschaftlich genutzt wurde.

Das Gebiet rund um Podersdorf ist fruchtbares Acker- und Weideland und wurde bereits im 2. und 3. Jahrhundert nach Christus intensiv landwirtschaftlich genutzt, haben die Ausgrabungen bereits ergeben. Freigelegt wurden auch mehrere Gräberfelder mit Urnenbestattungen, die auf eine relativ große Besiedlungsdichte schließen lassen: „Hier war eine Siedlung in dieser Zeit, die sich über ein sehr weites Gebiet erstreckt hat. Das waren wahrscheinlich mehrere kleine Gehöfte, die zusammen eine Siedlung gebildet haben. Und hier erstreckte sich auch ein großes Gräberfeld zumindest des 2. und 3. Jahrhunderts, wenn nicht noch bis in die späte Antike hinein“, so Bendeguz Tobias, Archäologe der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.

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Rolle des Sees

Damals wie heute wurden die hier erzeugten Lebensmittel, in den nahegelegenen Städten vermarktet: „Podersdorf liegt eigentlich an einem sehr interessanten Platz zwischen Scarabantia, dem heutigen Sopron, im Süden und Carnuntum im Norden. Wir nehmen auch an, dass es eine sehr wichtige Rolle in der Versorgung der großen Städte gespielt hat.“

Bevorzugt gezüchtet wurden damals Pferde und Rinder, auch Auerochsenknochen wurden gefunden. Möglicherweise waren auch Fische eine wichtige Nahrungsquelle: „Was wir auch noch hoffen hier zu finden, wie sehr der See eine Rolle gespielt hat, ob der Fisch auch wesentlich dazu beigetragen hat, dass die Bevölkerung hier auch so große und zahlreich ernährt werden konnte.“ Nach der Bergung der Funde werden die Grabungen wieder zugeschüttet, um damals wie heute auf den Feldern Lebensmittel erzeugen zu können.

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