Bewohner des Demenzzentrums in Oberwart
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Gesundheit

Volkshilfe: Mehr Bewusstsein für Demenz

Demenz bzw. Alzheimer kann jeden treffen. Auch im Burgenland wird davon ausgegangen, dass die Zahl der Demenzkranken künftig weiter zunehmen wird. Anlässlich des Weltalzheimertages am 21. September ruft die Volkshilfe zu mehr Bewusstsein für die Krankheit auf.

Im Burgenland gibt es derzeit 3.000 diagnostizierte Demenzerkrankungen. Seitens der Volkshilfe geht man allerdings von einer wesentlich höheren Dunkelziffer aus. Deshalb werden Unterstützungsmöglichkeiten für die Patienten aber auch die Angehörigen angeboten.

Früherkennung wichtig

Man schaue, welche kognitive Defizite die Betroffenen haben, sagt Katrin Kaiser, Gesundheitspsychologin der Volkshilfe. Noch viel wichtiger seien aber die kognitiven Ressourcen. „Was ist da, was dieser Mensch gut kann? Was bereitet ihm Freude, was ist das, womit er sich identifiziert – und das versuchen wir, so gut es geht, zu stabilisieren und weiter aufzubauen“, so Kaiser. Die Krankheit sei zwar unheilbar, aber man könne sehr wohl etwas tun, um die Selbständigkeit und die Lebensqualität der Demenzkranken zu erhalten.

Katrin Kaiser und Rudolf Köller
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Katrin Kaiser bei ihrer Arbeit

Wichtig dafür sei das frühzeitige Erkennen der Krankheit. Das Team besucht dafür alle Patientinnen und Patienten. Ein erster Termin wird kostenlos und unverbindlich durchgeführt.

Kein Tabu

Außerdem wäre es wichtig weniger zu tabuisieren, so Verena Dunst, Präsidentin der Volkshilfe Burgenland: „Das kann jeden Menschen passieren und wird immer mehr Menschen passieren, weil die Menschen immer älter werden.“ Für finanziell benachteiligte Demenzkranke gebe es zudem die Möglichkeit, einmal jährlich bis zu 1.000 Euro Unterstützung zu erhalten, so Dunst.