ÖBB-Mitarbeiterin säubert Ticketschalter
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Verkehr

Klimaticket: Sonderlösung für Ostregion in Sicht

Am 26. Oktober soll das neue Klimaticket starten. Die Ostregion mit Wien, Niederösterreich und dem Burgenland ist bisher nicht dabei. Die Verhandlungen laufen. Dazu kommen jeweils eigene Projekte in den Bundesländern für Jahresnetzkarten, in der Ostregion zeichnet sich eine Einigung für Niederösterreich und das Burgenland gemeinsam ab.

Das Klimaticket ist die Jahreskarte um rund 1.000 Euro für zumindest sechs Bundesländer plus ÖBB und Westbahn. Ursprünglich hieß das Klimaticket „1-2-3-Ticket“ – 365 Euro pro Jahr für ein Bundesland, das doppelte für zwei, das Dreifache – also 1.095 Euro – für ganz Österreich. Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Die Grünen) begann mit der österreichweiten Variante, die galt als am leichtesten umsetzbar, die Kosten trägt allein der Bund.

Abgeschlossen wurden die Verhandlungen bisher mit sechs Bundesländern – nicht aber mit der Ostregion, also Wien, Niederösterreich und dem Burgenland. So gilt das Klimaticket ab dem Nationalfeiertag am 26. Oktober in diesen Bundesländern nach derzeitigem Stand nur in den Zügen der ÖBB und der Westbahn.

Ticket-Automaten
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Mit Wien, Niederösterreich und dem Burgenland laufen derzeit noch Verhandlungen

60 Prozent der Fahrgäste in Ostregion

Wenn die Ostregion aber sonst nicht am Klimaticket teilnimmt, betrifft das viele: mehr als 60 Prozent aller Fahrgäste im öffentlichen Verkehr Österreichs fahren in dieser Region. Parallel zum – bisher unvollständigen- österreichweiten Jahresticket, gibt es bundesländerweit gültige Netzkarten, beziehungsweise stehen diese kurz vor der Einführung. Sie kosten aber – bis auf Wien – mehr als die 365 Euro im ursprünglichen „1-2-3-Ticket“: 385 Euro in Vorarlberg etwa, oder 695 Euro in Oberösterreich.

Sonderlösung für Ostregion zeichnet sich ab

Eine Sonderlösung zeichnet sich auch hier für die Ostregion ab – so hat schon vor längerem der Verkehrsverbund Ostregion vorgeschlagen, Niederösterreich und das Burgenland zu einer Zone zusammenzufassen. Damit nicht jemand für ein kurzes Stück aus dem Burgenland durch Niederösterreich nach Wien mehr bezahlt, als jemand für viel weitere Strecken durch das große Niederösterreich. Im Juli hieß es dann in der Tageszeitung „Der Standard“: so eine Niederösterreich-Burgenland-Tarifzone könnte 550 Euro als Jahresticket kosten. Das wäre dann preismäßig in etwa vergleichbar mit den Jahreskarten in anderen großen und mittleren Bundesländern. Bis heute wurde das aber nicht bestätigt, auch nicht der kolportierte Preis.

Aus dem Verkehrsministerium hieß es am Montag: man sei in sehr intensiven und guten Gesprächen mit den Bundesländern Niederösterreich, Burgenland und Wien, um auch hier die Vereinbarungen für das österreichweite Klimaticket fixieren zu können. Sobald letzte Details mit dem Verkehrsverbund Ostregion finalisiert seien, seien auch hier alle Busse, Straßenbahnen und U-Bahnen mit dabei.