Ab dem kommenden Jänner sollen Wirtschaftsagentur und Regionalmanagement Burgenland (RMB) zusammengeführt werden. So solle das wirtschaftliche Wachstum des Burgenlandes erhöht werden, sagte der Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur Burgenland, Harald Zagiczek. Man werde die wirtschaftspolitischen mit den regionalpolitischen Maßnahmen in Einklang bringen und sei überzeugt, so dem Lebens- und Wirtschaftsstandort Burgenland noch besser und effizienter dienen zu können. Der Name RMB fällt mit der Zusammenführung laut Zagiczek weg, die Tätigkeiten und das Personal werden zu 90 Prozent von der Wirtschaftsagentur übernommen, der kleinere Teil komme ins Land.
Auch Forschungsagenden bei Wirtschaftsagentur
Auch die Forschungsagenden sollen zukünftig in der Wirtschaftsagentur zusammenlaufen, um die Forschungsquote im Land zu heben, sagte Wirtschaftslandesrat Leonhard Schneemann (SPÖ). In dieser Gesellschaft solle wirtschaftsnahe Auftragsforschung betrieben werden und man strebe eine intensive Zusammenarbeit mit der bisherigen Forschungseinrichtung der Fachhochschule Burgenland an.

Die wissenschaftliche Forschung verbleibt in der Forschung Burgenland GmbH bzw. in der Fachhochschule Burgenland GmbH. Um eine enge Zusammenarbeit sicherzustellen, übernimmt die Wirtschaftsagentur jedoch einen Anteil von 24,9 Prozent an der Forschung Burgenland GmbH und den Fünf-Prozent-Anteil der Landesholding Burgenland GmbH an der Joanneum Research Forschungsgesellschaft mbH.
Kompetenzzentrum für speicherbare Energie geplant
Mit den Risikokapitalfonds Athena Burgenland Beteiligungen AG und Burgenländische Risikokapital Beteiligungen AG (BRB) stehen der burgenländischen Wirtschaft Finanzierungsinstrumente und Beteiligungsmittel mit einem Fondsvolumen von rund 46 Millionen Euro zu Verfügung. Durch eine bereits erfolgte Änderung der Eigentümerstruktur und ein nahezu identes Portfolio an Beteiligungsunternehmen werde es nunmehr möglich, dass die beiden Risikokapitalfonds Athena und BRB fusioniert werden können und somit effizienter und kostengünstiger arbeiten können, hieß es.
Diese Risikokapitalfonds unterstützten burgenländische Klein- und Mittelbetriebe mit Eigenkapital bei der Verwirklichung ihrer unternehmerischen Ideen. So soll etwa der Forschungsschwerpunkt erneuerbare Energie ausgeweitet werden. In Güssing ist laut Gerbavsits die Errichtung eines Kompetenzzentrums für speicherbare Energie geplant.
ÖVP skeptisch
Die ÖVP hält die Begründung für das Verschmelzen von Wirtschaftsagentur und RMB für „wenig glaubwürdig“. Offensichtlich wolle Doskozil nach den Verstrickungen des RMB in der Causa Commerzialbank einen Schlussstrich ziehen, meinte ÖVP-Landesgeschäftsführer Patrik Fazekas. Die ÖVP werde die Wirtschaftsagentur Burgenland auf jeden Fall mit allen parlamentarischen Möglichkeiten genau unter die Lupe nehmen.