Jennersdorf war in Feierstimmung und das bei Kaiserwetter. Mit einem großen Umzug durch die Stadt – angeführt von der Militärmusik Burgenland – wurden die beiden Jubiläen „100 Jahre Burgenland“ und „100 Jahre Kaiser Karl in Jennersdorf“ gebührend gefeiert. Mehr als 1.000 Akteure und Besucher kamen dazu in die Bezirksstadt.
Fotoausstellung erinnert an Besuch
An den dreistündigen Zwischenstopp von Kaiser Karl am Jennersdorfer Bahnhof erinnert auch eine Fotoausstellung in der „Arche Noah“. „Nach seiner ersten misslungenen Restauration kam Kaiser Karl am 5. April nach Jennersdorf, um hier auf die Durchreisegenehmigung durch Österreich zu warten – ins Exil in die Schweiz. Hier wurde er vom Jennersdorfer Volk begeistert empfangen – die Schulen hatten frei, die Schüler waren da, die Vereine waren da. Versorgt wurde er vom Gasthaus mit Szegediner Gulasch. Als er die Genehmigung bekam fuhr er weiter nach Fehring, wo er in den Hofzug umstieg und in die Schweiz fuhr“, so Historiker Franz Tamweber.
Traditionsgemäß waren beim Festumzug Abordnungen der Vereine, sowie verschiedene Gruppierungen dabei – wie das Infanterieregiment 76 aus dem Bezirk Neusiedl, oder die Kaiserhusaren aus Güssing. Der Festakt „100 Jahre Burgenland“ und „100 Jahre Kaiser Karl“ in Jennersdorf fand vor dem Bahnhof Jennersdorf statt.
„Geschichte verstehen“
„Tauchen wir ein in die Geschichte, nicht weil wir sie bewerten wollen, sondern, weil wir sie verstehen wollen. Wir wollen verstehen, wie es den Menschen damals gegangen ist im Jahr 1921 – das sind drei Jahre nach dem ersten Weltkrieg“, so der Jennersdorfer Bürgermeister Reinhard Deutsch (Liste JES). „Unsere Aufgabe – unser aller Aufgabe – nicht nur von der Regierung, sondern des ganzen Burgenlandes ist es, dieses Kleinod Burgenland so zu bewahren, dass wir es guten Gewissens unserer nächsten Generation übergeben können“, sagte Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ).
Die Uraufführung des Marsches „Servus meine Heimat“ von Reinhold Buchas
Eigener Marsch
Herzliche Glückwünsche dazu gab es auch von den ungarischen Regierungsvertretern. Der Höhepunkt der Jubiläumsfeierlichkeiten: Vertreter aus Ungarn und dem Burgenland, sowie der Kirche enthüllten ein Denkmal in Erinnerung an den kaiserlichen Besuch vor 100 Jahren. Krönender Abschluss der Feierlichkeiten: die Uraufführung des Marsches „Servus meine Heimat“ von Reinhold Buchas von der Stadtkapelle Jennersdorf.