Haus Prost in Walbersdorf
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Chronik

Haus Prost: Zukunftspläne für ein besonderes Gebäude

Das Haus Prost in Walbersdorf (Bezirk Mattersburg) hat eine besondere Geschichte: Es wurde 1900 als Wohnhaus für einen Ziegelfabrikanten erbaut und war später Wohnsitz von zwei Landeshauptmännern. Architekturstudierende der TU Wien haben nun Ideen entwickelt, wie das Haus sinnvoll genutzt werden könnte.

Das um 1900 gebaute Haus Prost in Walbersdorf ist ziemlich einzigartig im Burgenland und einer der letzten Zeugen der frühen Industriegeschichte des Landes. Einerseits ist es den typischen bäuerlichen Streckhöfen nachempfunden. Die Raumaufteilung und die Fassandenverzierungen sind andererseits großbürgerlich-städtische Merkmale. In dem Haus wurde laut Kunsthistoriker Johann Gallis ein Stück burgenländischer Zeitgeschichte geschrieben. Einer der Bewohner war Anton Schreiner, ein Schwiegersohn des Erbauers.

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Haus Prost in Walbersdorf
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Haus Prost: Einblicke in das besondere Gebäude in Walbersdorf
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„Anton Schreiner war in der Zwischenkriegszeit Landeshauptmann im Burgenland und fiel einem Attentat hier in der Ziegelei zum Opfer. Er wurde angeschossen und ist hier verstorben. Aber nicht nur Anton Schreiner ist bedeutend, sondern auch Lorenz Karall, der Schwiegersohn von Anton Schreiner. Er war auch Landeshauptmann im Burgenland, aber nach 1945“, so Gallis.

Entwurfsübung auf der Uni als Ideengeber

Das Haus war jahrzehntlang dem Verfall preisgegeben. Erst der jetzige Eigentümer, die Familie Koch vom gleichnamigen Betonwerk, will es renovieren. Wie es danach genutzt werden könnte, darüber haben Architekturstudierende der TU Wien im Rahmen einer Entwurfsübung nachgedacht.

Haus Prost in Walbersdorf: Historische Aufnahme
Archiv Strodl Walbersdorf
Das Haus Prost in Walbersdorf wurde nach einem Ziegelfabikanten benannt, der es um 1900 bauen ließ

Ihre Pläne wurden vor kurzem in dem Haus präsentiert. Die Studierenden schlagen vor, Gebäude und Garten ins soziale Leben von Walbersdorf einzubinden. „Da gibt es Projekte, die in die Richtung Sport gehen, andere gehen in die Richtung Gastronomie oder Kultur. Alle finden aber irgendwo die gemeinsame Wurzel, nämlich den Gemeinsinn wieder zu stärken“, so Nott Caviezel von der TU Wien.

Veranstaltungsgebäude für Seminare und Feiern

Was die Eigentümer damit vorhaben, ist noch nicht entschieden. Es gibt laut Lukas Koch vorerst nur eine vage Idee: „Wir haben vor, dass wir in den nächsten Jahren das ganze Gebäude samt anliegenden Park zu einem Veranstaltungsgebäude für Feiern oder für Seminare zur Verfügung stellen können“, so Koch. Als ersten Schritt will sich der Eigentümer um eine fachgerechte Renovierung des nicht unter Denkmalschutz stehenden Hauses bemühen.