Die neue Polizeieinheit „Schnelle Reaktionskräfte“ soll die Lücke zwischen normalem Streifendienst
und der Sondereinheit Cobra füllen. Robert Galler, Leiter der neuen Einsatzabteilung, erklärte am Freitag, warum es die schnellen Reaktionskräfte brauche: „Speziell im ruralen Bereich, sprich am Land, ist es immer eine besondere Herausforderung, Problem-Felder, wie gefährliche Ansammlungen usw., zu lösen.“

Bereitschaftseinheit und Interventionsgruppe
Die neue Einheit „SRK“, die Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) unter anderem in Reaktion auf den Terroranschlag vergangenen November in Wien angekündigt hatte, wird auf zwei Säulen aufgeteilt: die Bereitschaftseinheit (BE) und die Schnelle Interventionsgruppe (SIG). Die Bereitschaftseinheit ist der Wiener Einsatzgruppe WEGA nachempfunden und besteht aus drei Gruppen, das Personal dafür soll durch Rotationen rekrutiert werden. Sie soll zum Beispiel bei großen Menschenansammlungen, Suchaktionen oder aktuell an der Grenze im Einsatz sein. Dazu der stellvertretende Leiter Emmerich Szabo: „Die Bereitschaftseinheit hat den Vorteil, dass sie rasch und organisiert ist, und dass sie in einer entsprechenden Zahl von Polizeibeamtinnen und -beamten vor Ort agieren kann.“

Spezielle Ausbildung für Einsatzkräfte
Die Interventionsgruppe wird aus zwei Gruppen bestehen, die im Streifendienst den gesamten Tag über im Burgenland unterwegs sein werden, und startet erst im November, da speziell ausgebildete Polizistinnen und Polizisten benötigt werden. Die Interventionsgruppe ist für gefährliche Einsätze zuständig. „Gefährliche Einsätze sind Situationen mit Menschen in Ausnahmesituationen, zum Beispiel Menschen, die psychisch in einer Zwangslage sind, die andere bedrohen, mitunter auch unter Einsatz von Waffen“, so Szabo.
Vorläufiger Stützpunkt: Vereinsgebäude des SV Mattersburg
Die neue Einheit soll für mehr Polizeipräsenz sorgen. Die Beamtinnen und Beamten sind dauerhaft im Streifeneinsatz unterwegs und sollen daher im Notfall schnell am Einsatzort sein. Die Unterkunft ist eine provisorische: Die SRK haben sich für drei Jahre im ehemaligen Stadion des SV Mattersburg, der infolge der Commerzialbank-Pleite in die Insolvenz geschlittert war, eingemietet und beziehen dort den zweiten Stock des Vereinshauses. Auf Dauer werde das aber keine Lösung sein, auch weil der Nachfolger-Verein des SV Mattersburg das Stadion wieder als Spielstätte nutzen will. „Natürlich sind wir da nicht im Weg“, betonte Galler. Mattersburg sei aber ein guter Standort, um das ganze Burgenland in relativ kurzer Zeit abdecken zu können.