Das Burgenland ist beim Impfen weiterhin klare Nummer eins unter den Bundesländern. Gleichzeitig ist die Sieben-Tages-Inzidenz so niedrig wie in keinem anderen Bundesland. Am Montag meldete das Land nur drei Neuinfektionen. Im Sieben-Tages-Schnitt sind es allerdings täglich 13 Neuinfektionen. Vor dem Hintergrund insgesamt steigender Infektionszahlen forderte der Wiener SPÖ-Gesundheitsstadtrat Peter Hacker, den Zugang zu öffentlichen Einrichtungen für nichtgeimpfte Personen einzuschränken.
Der burgenländische Ärztekammer-Vizepräsident Michael Schriefl ist dafür. „Entweder werden nichtgeimpfte Menschen vermehrte Einschränkungen zu spüren bekommen, oder wir müssen davon ausgehen, dass die Pandemie wieder in einer Größenordnung auftritt, die zu anderen einschränkenden Maßnahmen führen wird“, so Schriefl.

Nur begrenzt Sicherheit durch das Testen
Testen alleine gebe nur begrenzt Sicherheit, sagte der Ärztekammer-Vizepräsident. Aus medizinischer Sicht sei ein Antigen-Test maximal 24 Stunden aussagekräftig. Bei einem PCR-Test seien es 48 Stunden, jedoch dauere bereits die Auswertung meist mindestens 24 Stunden. Das Argument, dass auch geimpfte Personen andere Menschen anstecken können, ließ Schriefl nicht gelten.
„Ein Patient, der geimpft ist, hat in einer Ansteckungssituation ein um 90 Prozent geringeres Risiko, dass er tatsächlich angesteckt wird – und selbst wenn sich ein geimpfter Patient ansteckt, hat er neben einem deutlich leichteren Verlauf auch ein zwei Drittel reduziertes Risiko, dass er andere ansteckt“, sagte Schriefl.
Dritte Impfung ab Mitte Oktober
Laut dem Gesundheitsministerium wird Österreich Mitte Oktober damit beginnen, dritte Impfungen zu verteilen. Ob die Auffrischungsimpfung auch für alle gesunden Personen notwendig sein wird, sei auf der Basis der aktuellen Informationslage aber noch offen.