Die goldenen Zeiten am Zicksee sind vorbei – während vor 25 Jahren noch ein eigener Surfclub ins Leben gerufen wurde, ist das Wasser heute nicht einmal mehr kniehoch, bestätigte Christian Sailer vom hydrographischen Dienst des Landes. „Derzeit bewegen wir uns mit dem Wasserstand wirklich auf dem niedrigsten Niveau, das wir je seit 1975 aufgezeichnet haben.“
Verunreinigung sehr hoch
Nur noch 25 bis 30 cm tief ist das Wasser im Zicksee. Der Abstand vom begrünten Ufer bis zur Wassergrenze ist schon 80 bis 100 Meter breit – und genau in diesem Bereich finden sich viele Federn und auch Vogelkot. Der Bürgermeister von St. Andrä am Zicksee, Anreas Sattler, bestätigte, dass die Verunreinigung im verbliebenen Gewässer bereits sehr hoch ist – vom Baden wird abgeraten, sofern das überhaupt möglich ist. „Wir sind an und für sich das letzte Reservoir, wo Tiere noch Wasser finden. Natürlich sammeln sich die Vögel in großer Zahl an und verrichten auch ihre Notdurft im See.“
Hitze und Trockenheit belasten Zicksee
Schuld an dem geringen Wasserstand ist auch hier der Klimawandel – Hitze und Trockenheit setzen dem Zicksee seit Jahren zu, der Pegel sinkt seit Jahren. Mittlerweile wird Wasser aus dem Grundwasser in den See geleitet, um den derzeit niedrigen Stand immerhin zu halten. 100 Liter pro Sekunde fließen in den Zicksee, heben kann man den Wasserspiegel damit aber nicht, fast alles verdunstet oder versickert.
Hoffnungsschimmer sind die Pläne der Taskforce des Landes, die voriges Jahr eingesetzt wurde – die sehen vor, dass in einigen Jahren Wasser von der Mosoni-Donau in den Seewinkel geleitet werden soll, um unter anderem Grundwasser anzureichern. Aus Grundwasser und Regen speist sich nämlich auch der Zicksee.